Nahaufnahmen

Beim achten SoloDuo-Festival haben die künstlerischen Leiter Ilona Pászthy und Kristóf Szabó aus den zahlreichen Bewerbungen eine schöne Mischung von zweimal zwölf jungen Teilnehmern zusammengestellt. Sie wohnen, studieren und arbeiten in der Region, kommen aber auch von weiter her: aus Coburg, Görlitz, Berlin, Freiburg, sowie Niederlande, Israel, Pakistan und Schweden. Wer den Kölner Wettbewerb gewinnt, darf weiterreisen und vielleicht die noch größere Trophäe gewinnen, die beim renommierten Budapester SzólóDuó Táncfesztivál verliehen wird.

 


Einen Job hat der Nachwuchs-Sieger dann zwar noch nicht, aber erfolgreiches Choreografieren braucht Öffentlichkeit. Fast ist es beim Festival so, als ob die Choreografen ein Bewerbungsgespräch vor den Zuschauern führen. Sie haben maximal sechs Minuten für ihre Show, dann tritt der oder die Nächste durch die Tür. Also müssen sie eine Punktlandung vorlegen, dabei ihre Skills präsentieren und am Schluss nicht doch noch den guten Eindruck vermasseln. Überraschend passen in so ein Zeitfenster erstaunlich viele Informationen, so dass auch schöne Geschichten erzählt werden.

 

Etliche Bewerber geben dem An­fang Zeit und beschleunigen erst nach einer Weile. Manche kehren am Ende zur Eingangsphrase zurück, andere enden ganz woanders, als hätten sie sich in Gedanken und ihren Körpern zu anderen Ufern aufgemacht: Sie präsentieren sich nicht mit Worten, sondern hauptsächlich mit Bewegung.

 

Gespannt sein darf man besonders auf die portugiesische Gewinnerin des letzten Jahres, Carla Jordao mit dem Solo »State of Suspension« (28.5.), das sich mit körperlicher Erfahrung des Schlafwandeln beschäftigt. Empfehlenswert auch das Duo »Said and Done« (28.5.) der Choreografin Suhaee Abro aus Pakistan, wo zeitgenössischer Tanz unter Strafe steht. Ihr Stück schlängelt sich entlang einer Komposition des deutschen Emo-Pianisten Nils Frahm und erzählt von der gegenseitigen Entdeckung eines Paars.

 

Diskussionen und Workshops zählen ebenfalls zum Programm, das zu Begegnungen mit den internationalen Künstlern einlädt.