Foto: Manfred Wegener

Ein Kessel Buntes

Die Festnahme von etwa 200 Personen, die gegen die rechtsextreme Gruppe Pro Köln demonstrieren wollten, könnte für die Kölner Polizei teuer werden: Die Gegendemonstranten fordern jetzt Schmerzensgeld von 100 bis 150 Euro pro Person.
Am 15. März 2003 hatte Pro Köln eine Veranstaltung in Chorweiler angemeldet. An der Station Geldernstraße stoppte die Polizei eine S-Bahn mit rund 200 Personen, die auf dem Weg zu einer ebenfalls angemeldeten Gegendemonstration waren. Die Protestierer wurden als potenzielle Gewalttäter festgenommen und nach Brühl gebracht, wo sie die Polizei erst am Abend wieder entließ.

Vier der betroffenen Personen klagten gegen die Polizei. Nachdem das Verwaltungsgericht zu erkennen gegeben hatte, dass es das Verhalten der Polizei für rechtswidrig hält, teilte auch der stellvertretende Polizeipräsident Dieter Klinger mit, »dass aus heutiger Sicht nach dem Inhalt der vorliegenden Akten das am 15.3.2003 erfolgte Festhalten auf der S-Bahn-Station Geldernstraße/Parkgürtel in Köln-Nippes, die dortige Ingewahrsamnahme ab 11.30 Uhr, die anschließende Verbringung nach Brühl und das weitere Festhalten der Kläger dort rechtswidrig war.«
Ein Treuhänder soll nun Schmerzensgeldansprüche geltend machen. Sollten die Festgehaltenen sich auch damit durchsetzen, wollen sie es dem polizeikritischen »Ermittlungsausschuss« zur Verfügung stellen.