Foto: Manfred Wegener

Kunst am Bau

Die Politiker fassen einen Beschluss. Die Verwaltung nimmt ihn zur Kenntnis und schafft eigenmächtig unverrückbare Fakten. Das hat in Köln Tradition. Aktuelles Beispiel: die künstlerische Gestaltung von acht Stationen der im Bau befindlichen Nord-Süd-Bahn. Rat und Kulturausschuss hatten die künstlerische Gestaltung beschlossen, diese auch 2001 im Vertrag mit dem Bauträger, der KVB, festgeschrieben – rechtzeitige »einvernehmliche« Abstimmung der Maßnahmen zwischen den Vertragspartnern inklusive.

Zwar gibt es ein Konzept, wonach sich Kölns Geschichte in den Stationen widerspiegeln soll. Doch das ist nur eine inhaltliche Klammer und garantiert kein wiedererkennbares Erscheinungsbild. Im Juni verlangte der Kulturausschuss endlich Auskunft von der KVB über den Stand der Dinge. Doch Walter Reinarz (CDU) vom KVB-Vorstand ließ sich im August entschuldigen. Ausschussvorsitzender Lothar Lemper (CDU) tobte.

Kulturpolitiker von CDU, SPD und Grünen wollen einen Wettbewerb für die Gestaltung ausschreiben. Ob dafür die Zeit reicht? Die Bauarbeiten haben schon begonnnen. Unklar auch, ob der Gesamtetat von rund einer Milliarde Euro reicht. Schon jetzt kostet der Bau mehr als geplant.