Foto: Manfred Wegener

Verbaut

Ein Beispiel für Planungskultur in Köln: Die Axa-Versicherung plant den Neubau eines zehngeschossigen Bürokomplexes an der Gereonstraße, Ecke Mohrenstraße, unweit der romanischen Kirche St. Gereon. Anwohner protestieren, eine Bürgerinitiative wird gegründet, die »Rücksichtnahme auf Kirche, Quartier und Menschen« fordert. Auch die Gruppe »Stadtgestaltung« des Leitbildprozesses wendet sich gegen die Pläne.

Während langwieriger Diskussionen reduzieren die Architekten Engel und Zimmermann ihren Entwurf nach und nach. Die CDU fordert, durch attraktive Architektur den Standort für Investoren interessant zu machen, Bürger und Denkmalschützer fürchten weiter um die Stellung der alten Kirche.

Ende September beschließt der Ratsauschuss für Stadtentwicklung mit den Stimmen von CDU und SPD den reduzierten Bau. Die Bürgerinitiative erhält kein Rederecht. Der Sprecher der Leitbildgruppe, Norbert Heinze, schreibt an OB Fritz Schramma, er könne »nicht verstehen, dass politisch gegen den geballten Sachverstand aller Bürgergruppen und Experten entschieden« werde und tritt zurück.

Ein Höhenkonzept, das die städtebauliche Entwicklung der gesamten Innenstadt in den Blick nimmt, existiert in Köln übrigens bis heute nicht.