Bildschirm und Badewanne

Das größte bundesdeutsche Monatsmagazin für Lesben Lespress erscheint derzeit nicht mehr als Druckerzeugnis, sondern als »E-Magazin«, wie Herausgeberin Ulrike Anhamm es nennt. Obwohl Online-Zeitungen dieser Art bisher lediglich in den USA im großen Stil Erfolg haben, sieht Anhamm darin eine wichtige Präsentationsform journalistischer Arbeit.

Sie hofft, dass möglichst viele der derzeit 5000
Lespress -AbonnentInnen auf das E-Magazin umsteigen, das bis Ende des Jahres – quasi als Appetithappen – kostenlos einsehbar ist. Ab Januar 2006 jedoch muss abonnieren, wer sich die aktuelle Ausgabe herunterladen will. Kosten wird das Abo dann etwa die Hälfte des jetzigen Preises für die Printausgabe.

Die Bonner Lespress-Redaktion rechnet auch mit neuen LeserInnen durch die neue Erscheinungsform, weiß aber auch um die Skepsis der Stammkundschaft: »Wir haben alle Abonnentinnen angeschrieben, und es gibt durchaus einige, die lieber die gedruckte Zeitschrift haben wollen«, sagt Anhamm. Man kann ein E-Magazin eben nicht in der Badewanne lesen. Für all jene soll es – als spezielles Angebot – 2006 auch wieder ein gedrucktes Exemplar geben.