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In Köln werden Schwerstabhängige im Rahmen einer Studie mit reinem
Heroin behandelt. Einer von ihnen hat seine Erlebnisse aufgeschrieben,
Conny Crumbach hat sich vor Ort den Alltag in der Heroinambulanz angesehen
Der Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) organisiert seit Jahren den Christopher Street Day (CSD) in der Stadt. Das diesjährige Motto und die dazugehörige Kampagne »Mogelpackungen« macht stärker als in den vergangenen Jahren auf die Diskriminierung von Homosexuellen aufmerksam. Björn Dietzel ist im KLuST-Vorstand für Kommunalpolitik zuständig und gleichzeitig Mitglied der Kölner FDP. Die tritt zurzeit als rechter Hardliner in Sachen Flüchtlingspolitik auf. Diskriminierung von Homosexuellen findet Björn Dietzel nicht gut. Diskriminierung von Flüchtlingen ist für ihn dagegen kein Thema. Thilo Guschas konfrontiert den Jungpolitiker und KLuST-Vorständler im Interview mit diesem Anspruch.
Kulturstadt ohne Haupt und Europa: Am 20. Mai scheiterte Kölns Kulturhauptstadt-Bewerbung nach einer possenhaften Abschluss-Präsentation. Analysen, Denkpause, Konsequenzen? Ende oder Anfang? Und wie kam eigentlich die Banane ins Spiel? Ein Rück- und Ausblick von Melanie Weidemüller
In einem Interview mit der Künstlerin Daniela Steinfeld redet Robert Crumb über Kunst und Wirklichkeit, Manipulation und Meditation. Crumb wird derzeit im Museum Ludwig mit einer großen Retrospektive gefeiert
Laut Kulturhauptstadtbewerbung bleibt der Dom stehen, und der Rhein wird frisch gemacht: Bis 2010 soll ein großzügiger »Rheinboulevard« entstehen. Professor Gerhard Curdes hat die Idee mitentwickelt und sprach mit Kay von Keitz über Flussmythen, Freizeitzonen und eine Kölner Planungsoffensive »von unten«
Auch bei dieser Fußball-EM stellt sich wieder die Frage: Warum kann die Liebe zum DFB-Team nie so bedingungslos sein wie zur Vereinsmannschaft? Axel Rüth über das schwierige Verhältnis zur National-Elf
Polnische Alltagskultur – in Köln? Pünktlich zum EU-Beitritt Polens hat Thomas Goebel tief im Westen nach dem Osten gesucht
Elisa Klapheck ist eine von drei Rabbinerinnen in Deutschland.
Yvonne Greiner sprach mit ihr über das Kopftuch-Verbot, den Irak-Krieg und neue Zugänge zu alten Ritualen
Angela Merkels Widerstand gegen eine
EU-Mitgliedschaft der Türkei hat auch in Köln die
meisten Türken geärgert – aber die Meinungen
über Chancen und Probleme gehen weit auseinander.
Ein Stimmungsbild von Murad Bayraktar
Inmitten des neuen Nationalparks Eifel liegt die ehemalige Nazi-Ordensburg Vogelsang. Burg und Wald werden noch bis 2005 von der belgischen Armee als Truppenübungsplatz genutzt, manchmal wird hier scharf geschossen. Ein Förster hat Conny Crumbach sicher durch den verschneiten Park geleitet, in dem Wildnis und Weltanschauung aufeinander treffen.
Der ehemalige Kölner Oberstadtdirektor Lothar Ruschmeier kann sich im Korruptionsprozess angeblich an nichts erinnern. Dabei hat er eine aktive Rolle beim Bau der Müllverbrennungsanlage gespielt.
Trotz zeitweilig erfolgreicher Modelle der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ist das grundsätzliche Paradox nicht zu übersehen: In den Industrienationen macht der technologische Fortschritt immer mehr Arbeitsplätze überflüssig und ermöglicht eigentlich dadurch immer mehr selbstbestimmte Zeit. Trotzdem nimmt das Elend zu. Immer mehr Arbeitsplätze werden benötigt, weil sich nach herrschender Denkweise nicht anders Armut und Verelendung beheben lassen. Vor diesem Hintergrund rechtfertigt sich nahezu jede Unternehmung damit, dass sie angeblich Arbeitsplätze schafft. Was aber ist, wenn man unsere Arbeitsgesellschaft von außen betrachtet und die Grundlagen, auf denen dieses System der Arbeit aufbaut, in Frage stellt?
Der Sozialwissenschaftler Christian Girschner antwortet im Interview mit Felix Klopotek auf die aktuelle Ideologie der Dienstleistungsgesellschaft. Allein der Ausbau des Dienstleistungssektors, so die weit verbreitete Annahme, können die strukturelle Arbeitslosigkeit bekämpfen. Was aber verbirgt sich hinter dem Begriff der Dienstleistung? Was hat das Ideal der Dienstleistungsgesellschaft mit dem herrschenden Neoliberalismus zu tun?
Sie ist seit 1999 Präsidentin der Stunksitzung und die erste Frau in diesem Amt: Biggi Wanninger alias Trude Herr, die vom Himmel fällt. Yvonne Greiner sprach mit ihr über Karnevalsgefühle und politischen Anspruch.
In der Janaur-Ausgabe der StadtRevue gibt es keine Texte in der Rubrik »Thema«.
Denn das Januar-Heft ist eine Sonderausgabe mit einer extra-langen Fotostrecke: Auf 16 Seiten zeigen Kölner Fotografinnen und Fotografen ihr Bild von Köln.
Viel Spaß damit!
In der EU wird derzeit ein neues Gesetz über die Patentierbarkeit »computerimplementierter Erfindungen« diskutiert. Klaus Fehling über die Folgen eines neuen Patentrechts und den Kalten Krieg in der Software-Branche.
»Was machen Sie denn eigentlich?« Wer so gefragt wird,...
Im Rahmen der vierten Langen Nacht der Kölner Museen werden To Rococo Rot (Stefan Schneider, Ronald und Robert Lippok) im Museum für Angewandte Kunst (MAK) eine Soundinstallation aufbauen und auch live auftreten. Christian Meier-Oehlke und Stefan Schneider schlenderten durchs MAK und unterhielten sich über elektronische Musik im Museum, Sounddesign und die Viererkette im Ballsport.
Seit September gilt ein neues Bestattungsgesetz in Nordrhein-Westfalen. In Köln wird über islamische Beerdigungen diskutiert. In der Eifel entsteht ein »Friedwald«. Wie verändert sich die Bestattungskultur – und warum? Eine Spurensuche von Thomas Goebel
Der Kölner Jean Jülich ist Karnevalist und Kneipier – und er war Edelweißpirat. Dafür wurde er von der Gestapo verfolgt und verhaftet. Jetzt hat er ein Buch geschrieben. Thomas Goebel hat ihn besucht.
Die Kunstoff-Tragetasche wird 50. Nadine Teut fragte den Dürener Historiker und Tüten-Experten Heinz Schmidt-Bachem, warum das ein Grund zum Feiern ist.
»Was machen Sie denn eigentlich?« Wer so gefragt wird, reagiert in der
Regel reflexhaft mit der Nennung seines Arbeitsplatzes, insofern sie oder er
einen hat. Niemand käme auf die Idee, sein Hobby zu nennen. Die ausgeübte Erwerbsarbeit wird als wesentliches Persönlichkeitsmerkmal aufgefasst, und wer keinen Job hat, hat daher nicht nur finanzielle Probleme, sondern in unserer Arbeitsgesellschaft auch kein anerkanntes Identitätsmodell. Die psychische Belastung Arbeitsloser ist meist ebenso gewichtig wie die finanziellen Problemen.
Trotz zeitweilig erfolgreicher Modelle der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ist das grundsätzliche Paradox nicht zu übersehen: In den Industrienationen macht der technologische Fortschritt immer mehr Arbeitsplätze überflüssig und ermöglicht eigentlich dadurch immer mehr selbstbestimmte Zeit, und trotzdem nimmt das Elend zu. Immer mehr Arbeitsplätze werden benötigt, weil sich nach herrschender Denkweise Armut und Verelendung nicht anders beheben lassen. Vor diesem Hintergrund rechtfertigt sich nahezu jede Unternehmung dadurch, dass sie angeblich Arbeitsplätze schafft. Was aber ist, wenn man unsere Arbeitsgesellschaft und die Axiome, auf denen dieses System der Arbeit aufbaut, in Frage stellt?
Volker Schürmann antwortet in seinem Essay »Zeit für Zettelungen« auf die Texte von Holger Heide (StadtRevue 04/03) und Felix Klopotek (StadtRevue 06/03). Er bringt das ins Spiel, worum die anderen Texte leerstellenhaft kreisten: den Begriff der Muße. Muße verfolgt keinen Zweck, deshalb ist sie der Arbeit entgegengesetzt. Was folgt daraus für eine emanzipatorische Politik?
Als feststand, dass die Popkomm ab 2004 in Berlin stattfinden wird, war die Aufregung groß. Nun wird der Frage nachgegangen, ob bzw. für wen das überhaupt ein Problem ist.
Vom 24. bis 26. Juni haben die Wohnungslosen Kölns eine Ombudsfrau gewählt: die 61-jährige Olper Franziskanerin Alexa Weißmüller. Yvonne Greiner hat sie gefragt, wie sie zur Vertrauensperson der Wohnungslosen wurde und worin sie ihre Aufgabe sieht.
Das Loch wird tiefer: Im Juli gipfelte das Gerangel um das geplante Multimuseum am Neumarkt in einem weiteren kulturpolitischen Alleingang des OB, abstrusen Dementi und Vertuschungsversuchen – wie gewohnt alles über die Presse ausgetragen. Neben dem Schaden für die Kunststadt offenbaren die Versäumnisse vor allem ein politisches Desaster.
Kürzen, streichen, schließen: Das Haushaltssicherungskonzept liegt auf dem Tisch und wird heftig debattiert. Bis Ende Juli haben Verwaltung und Politik noch Zeit, darüber zu verhandeln und das 540-Millionen-Euro-Loch zu stopfen – sonst droht ein »Zwangshaushalt« vom Land. Hat Schwarz-Grün Alternativen zum sozialen und kulturellen Kahlschlag? StadtRevue lud den Finanzexperten der Grünen, Jörg Frank, und Jendrik Scholz von Attac zum Streitgespräch.
Der CSD Köln hat einen neuen Namen – Cologne Pride. Vom 4. bis 6. Juli wird in der Kölner Altstadt gefeiert, die Veranstalter erwarten eine Million BesucherInnen. Das diesjährige Motto heißt: »Liebe deine Nächsten – Antidiskriminierungsgesetz jetzt!«. Yvonne Greiner hat mit Gerhard Grühn über die Hintergründe eines Antidiskriminierungsgesetzes gesprochen.
Migration stellt scheinbare Sicherheiten in Frage – bei MigrantInnen und in der so genannten Mehrheitsgesellschaft. Fremdheitserfahrungen machen zurzeit auch das Kölner »Dokumentationszentrum für
Migration aus der Türkei« und der »Kölnische Kunstverein«, deren gemeinsames »Projekt Migration« im Juni startet. Thomas Goebel hat nachgefragt, was während der nächsten zwei Jahre geschehen soll.
Immanuel Wallerstein über die Folgen des Irak-Kriegs
»Ne Travaillez Jamais!«
Straßennamen dienen nicht nur der Orientierung, sie erzählen auch Geschichte. Aber nicht immer sind sie sofort zu verstehen – neben Straßennamen wie Kaiser-Wilhelm-Ring, die jeder sofort als Gedenkmarken begreift, existieren merkwürdige sprachliche Ungetüme: Unter Fettenhennen, Obenmarspforten oder Kattenbug. Diesen Namen ist der Kölner Germanist Peter Glasner in einer opulenten Studie auf den Grund gegangen: »Die Lesbarkeit der Stadt«. Christel Wester hat mit ihm gesprochen.