Frische Luft schnuppern, mit den Händen in der Erde graben, das eigene Gemüse ziehen — und das mitten in der Großstadt! Gärtnern war nie so beliebt wie heute, ob im eigenen Garten, in einem der vielen Schrebergartenvereine oder in Gemeinschaftsgärten wie der »Pflanzstelle« in Kalk. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich der Boom noch verstärkt, und in Zeiten der Inflation gewinnt auch die Versorgung mit selbst angebautem Obst und Gemüse plötzlich Bedeutung. Gleichzeitig geraten Gärten zunehmend unter Druck. Denn Flächen sind knapp in der Stadt, und so wichtig das Grün für Klima und Artenschutz ist, auch Wohnungen und Schulen müssen gebaut werden. Das mussten die Pächter von elf Kleingärten des Vereins Köln-Süd an der Bonner Straße in Raderthal erfahren.
Im Herbst müssen sie raus: Ein Investor will Apartments bauen. Doch es entstehen anderswo auch neue, städtisch geförderte Gärten wie die »Gartenlabore« im Rechtsrheinischen. Die Vielfalt an Kölner Gärten ist groß! Wir haben drei von ihnen besucht und sind dort auf gut gelaunte Gärtnerinnen und Gärtner gestoßen, die auch offen von Schwierigkeiten und Herausforderungen erzählen. Für uns ist das der Beweis: Nichts ist so entspannend wie Gartenarbeit!