Blessem nach der Flut
Die Bilder vom Krater in Erftstadt gingen um die Welt: Am 16. Juli tat sich nach Tagen des Starkregens die Erde auf und verschluckte Häuser, Autos und eine halbe Burg. Die Folgen der Hochwasserkatastrophe an Erft und Ahr sind auch heute noch kaum abzusehen: Mindestens 188 Menschen sind ertrunken, Häuser und Landschaften zerstört, die Umwelt verseucht. Stadtrevue-Fotograf Thomas Schäkel war zehn Tage nach der Flut in Erftstadt-Blessem unterwegs. Er fand vormals biedere Reihenhaussiedlungen in surreale Katastrophenorte verwandelt. »Überall waren Transporter, Bagger und Krankenwagen, die versuchten, sich einen Weg zu bahnen über halb zerstörte Straßen, vorbei an Bergen von Sperrmüll. Ständig hörte man Sirenen, Hupen und Hubschrauberlärm«, erzählt er. Die Sperrmüllberge werden irgendwann abgetragen sein. Doch der Wiederaufbau wird Jahre dauern, glaubt Schäkel: »Diese Aufgabe ist gigantisch — woher sollen all die Handwerker, all das benötigte Material dafür kommen?« Und am Ortsrand klafft weiter der Krater.