Ginti & More

Crossover, halal in der Innenstadt

Das Stammhaus nahe dem Rudolfplatz gilt als solide indische Adresse. Die neue Filiale gegenüber der Stadtbibliothek firmiert nun als »Foodclub«, und das »More« besteht etwa aus Caesar Salad, Wagyu-Steaks aus Australien, Riesengarnelen mit grünem Spargel oder veganem Burger mit Fleischersatz. Der Gastraum ist groß, von kühlem Chic und geprägt durch minimalistisches Industriedesign. Der Service ist sehr zugewandt, ein Tisch wird von bis zu vier Kräften betreut.

Ein klarer kulinarischer Kurs ist nicht zu erkennen, und auch nicht das Niveau des Stammhauses. Zwei frittierte Linsenmehl-Bällchen (4,90 €) sind mit Granatapfelkernen hübsch angerichtet, haben selbst aber kaum Geschmack und benötigen den pikanten Joghurt-Dipp. Besser sind »Keema Samosa« (7,50 €), zwei Teigtaschen mit würzigem Lammhack. Zwei Gemüsebällchen (»Malai Kofta«, 12 €) bestehen vorwiegend aus Kartoffel und Möhre, ergänzt um Rosinen und Erdnüsse; der Currysoße fehlt es an aromatischer Tiefe. Das klassische Butter Chicken (18,90 €) liegt in einer von Tomaten und Schärfe dominierten Sauce. So bleibt das fluffige Nan (3,50 €/drei Fladen) der Höhepunkt des Essens.

Dazu trinkt man Joghurtgetränke wie das salzige Lassi oder einen der afghanischen Küche entlehnten »Dough« mit Gurke (je 4 €). Aber auch ein alkoholfreies Pils ist im Sortiment. (Jan Lüke, Bernd Wilberg)

50676 Köln, Innenstadt, Fleischmengergasse 37, Tel. 20 19 78 50, gintiandmore.de, Ö: Di–So 12–22, R: Mo