Viel los im Keller: Mélange-Macher*innen Frieser & Haas

Im Souterrain

Mélange am Ebertplatz sucht nach der richtigen ­Mischung

 

2015 von Jonas Schenk und Patrick C. Haas gegründet, ist der Off-Space »Mélange« in seiner dritten Station im Norden der Innenstadt angekommen. Nach zwei Jahren in Sülz, ging es in leerstehende Räume mit großer Dachterrasse über dem King Georg; 2020 bezog man die jetzigen und beinahe kuriosen Räumlichkeiten. Eigen ist zum Beispiel der Schnitt der beiden Räume, die durch eine dia­gonal verlaufende Wand getrennt werden: Das macht das Ausstellen zu einer Herausforderung, aber auch zu einer interessanten Aufgabe, die jedes Mal Einfallsreichtum verlangt. Das Schöne daran ist, dass die Wahrnehmung des ­Ortes sich andauernd neu einstellt und zum lebendigen Miteinander beiträgt.

Seit August 2022 steht Natascha Frieser anstelle von Jonas Schenk an Haas’ Seite und leitet die Initiative gemeinsam mit ihm. Beide greifen Fragestellungen zu zeitgenössischen Themen auf und lassen die zwei Räume mit der diagonal gezogenen Wand von unterschiedlichen Kurator*innen und Künstler*innen in enger Zusammenarbeit bespielen. Ziel ist es, eine Plattform für ungewöhnliche, manchmal ernste und manchmal auch skurrile Kunst zu errichten. Eine Mischung unterschiedlichster künstlerischer Positionen entsteht; eine gewisse ­Vorliebe für Installationen ist zu erkennen. Die Mischung gibt auch den Namen vor: Mélange. Aber auch die »Wiener Melange«, die österreichische Variante des Cappuccinos, wirkte bei der Namensgebung. Und wer das die Buchreihe von Frank Herbert bzw. den Film »Dune« kennt, wird mit dem Begriff auch das wertvolle Spice, eine fiktive Zeit und Raum dehnende Droge, assoziieren.

Das Mélange ist ein hidden treasure. Versteckt in einem normalen Bürogebäude, in dem Ärzte, Institutionen und auch Die Grünen residieren, bietet er im Souterrain Künstler*innen einen ­eigenwilligen Ort, um ihre Werke auszustellen: Kunst, die Natascha und Patrick gefällt, aber nicht ­gefällig ist, und alternativen Konzepten Raum gibt.

Für 2023 sind sechs Ausstellungen geplant, die den Kunst­begriff neu hinterfragen. So erscheint »Of Cars and Crones« auch gar nicht so absurd, vielmehr ist die von Lena Albers kuratierte Präsentation von Werken der Künstler Philip Hinge aka Catbox Contemporary, Thomas Hawranke und Christian Theiß skurril und mit Humor gespickt. Umgestaltete Katzenbäume, Bilder und Fotografien mit Cat Content sollen den Witz zurück in die Kunst bringen und die »Seriosität« gerne beiseite lassen.

Mélange, Ebertplatz 23, »Of Cats And Crones«, bis 16.6.; nur nach Verein­barung, mail@megamelange.com