Bricco
Schon viele gastronomische Betriebe haben sich neben dem Filmpalast am Hohenzollernring versucht. Dieser will nicht bloß Restaurant, sondern nach Küchenschluss auch Club mit Ibiza-Feeling sein. Hunderte Plastikzitronen hängen von der Decke, ein riesiges Display zeigt mediterrane Strände. Willens, uns in dieses Ensemble zu integrieren, starten wir mit einem starken Negroni Sour (14 €) und blättern leicht ratlos durch die Speisekarte. Neben mediterranen Tapas gibt es Pasta, Sushi und asiatische Beilagen, zumeist Salate, etwa Wakame oder Kimchi. Wir entscheiden so beliebig, wie es das Angebot vorgibt: Zunächst kommen drei Bruschette (5 €), opulent angerichtet und frisch, allerdings mit einem überflüssigen bis störenden Schokoladenaroma. Die Nachfrage beim Service ergibt: Das soll ein besonderer Clou sein. Die riesigen schwarzen, mit Krebsfleisch gefüllten Tortelloni (16 €) in buttriger Tomatensoße sind überwürzt, die Aromen wirken künstlich. Die Sprossen, mit denen das Gericht angerichtet wurde, finden sich auch auf den »Mediterrane Rolls« (10 €) mit gegrilltem Gemüse, das neutral schmeckt.
Im japanischen Salat »Tataki kyuri« (5 €) fehlt jede Bindung zwischen süß-scharfer Vinaigrette und Gurkenspalten. Inzwischen baut im laufenden Restaurantbetrieb der DJ auf. Wir wünschen den Gästen am späten Abend, dass er musikalisch den roten Faden findet, der in der Küche nicht erkennen war.
50672 Köln, Ringe, Hohenzollernring 22–24, Tel. 0175/ 888 06 03, bricco-cologne.de, Kü: 18-22, Fr bis 23, Sa 14–23, R: So/Mo