Muss noch ein paar Runden drehen: Trainingsgelände des 1. FC Köln

In die Verlängerung

Der 1. FC Köln erringt im Streit um den Ausbau im Äußeren Grüngürtel einen Erfolg vor Gericht

Der Streit um den Ausbau des Geißbockheims im Äußeren Grüngürtels geht weiter: Ende August hat das Bundesverwaltungsgericht (BVG) in Leipzig bekanntgegeben, dass es einer Beschwerde des 1. FC Köln stattgegeben hat. Der Fußballverein hat erreicht, dass er gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Münster aus dem vergangenen Jahr Revision einlegen kann. Gegen den Bebauungsplan zur Erweiterung im Äußeren Grüngürtel geklagt hatten der Verein »Grüngürtel für Alle« und der NABU NRW.

Der FC möchte drei Fußballplätze auf der Gleueler Wiese und ein Nachwuchs-Leistungszentrum am Geißbockheim bauen. Das Verwaltungsgericht aber hatte den Bebauungsplan für unwirksam erklärt und gegen das Urteil keine Revision zugelassen. Gegen diese Nichtzulassung wehrte sich der Effzeh juristisch — und bekam nun Recht.

»Wir sind wieder bei null«, sagt dazu Friedmund Skorzenski von der Initiative »Grüngürtel für Alle«. Skorzenski rechnet damit, dass bis zum nächsten Urteil ein Jahr vergehen werde. Zudem sei unklar, welches Gericht die Entscheidung treffen werde. »Das BVG kann das Urteil aus Münster verwerfen, bestätigen oder die Sache nach Münster zurückverweisen.« Das Verwaltungsgericht in Münster hatte sein Urteil mit einem formellen Mangel begründet, aber keine umweltrechtlichen Bedenken festgestellt.

Der FC hält den Bebauungsplan für rechtens und den formalen Fehler für »politisch heilbar«. »Das jüngste Urteil ist ein weiterer Schritt der gerichtlichen Überprüfung zur Wahrung der Interessen des FC«, erklärt Geschäftsführer Philipp Türoff. Doch der Verein hat es eilig. Schon seit 2014 möchte er das Gelände erweitern. Längst laufen Gespräche mit der Stadt Köln und der Politik, ein neues Trainingsgelände auf einer Freifläche in Marsdorf zu bauen. Das aber wäre teuer, der Verein fordert Unterstützung von der Stadt.

Auch in Kölns Politik könnte die Debatte nochmals hochkochen. Der Stadtrat hatte dem Bebauungsplan zwar Mitte 2020 zugestimmt, allerdings besitzt der Verein für die Flächen keinen Pachtvertrag. Über den müsste ebenfalls der Rat entscheiden, doch dort gibt es mittlerweile ­keine Mehrheit mehr für den FC-Ausbau. Die Grünen haben sich mit CDU und Volt auf ein Moratorium verständigt — unabhängig von der juristischen Entscheidung über den Bebauungsplan. Doch Friedmund Skorzenski von »Grüngürtel für Alle« hat Sorge, dass die Gleueler Wiese 2025 erneut Thema im Kommunalwahlkampf werden könnte: »Ein neuer Stadtrat könnte das Moratorium auslaufen lassen.«