Freiheit, Gleichheit, Regenbogen

Der CSD feiert in diesem Jahr die Menschenrechte. Unsere Tipps für die Pride-Saison

Ein Selbstbestimmungsgesetz, das den Namen kaum verdient und ein politischer Rechtsruck — genug Gründe, im Juli für Queer-Rechte auf die Straße zu gehen und die ­Community zu feiern, Wir haben Events zusammengestellt, die man nicht verpassen sollte.

 

Queere Familie leben — werden wachsen

Mic Herbertz-Floßdorf arbeitet als Pädagog:in, Supervisor:in und Traumafachberater:in. Heute hält Mic ­einen Vortrag über die unterschied­lichen Formen von Regenbogen-­Familien: wie der Alltag queerer ­Familien aussehen kann, wie sie ­gegründet werden, was eine Regenbogen-Familie überhaupt ist. Außerdem geht es um die angestrebte gesellschaftspolitische Gleichstellung von queeren Familien und um ­Möglichkeiten ihrer Stärkung. Im ­Anschluss ist Zeit für Fragen und ­Diskussion.

Do 11.7, FrauenMediaTurm, 19 Uhr

 

Bonanzafest

Ein Fest der Kunst, Musik und Vernetzung von trans und nicht-binärer Kunst und Performance. Es findet dieses Jahr zum dritten Mal in Köln statt und verspricht ein Ort der Verbindung zu werden — von der Community für die Community und deren Verbündete. Will Saunders und Hans Diernberger haben das Festival ins Leben gerufen, seitdem wird es aus der trans Community mit einem divers besetzten Team organisiert. Möglichkeiten, dazuzulernen gibt es bei der Pop-up-Bibliothek von Queerlesen, außerdem kann man sich mit Fragen an das Awareness-Team wenden.

Sa 13.7./So 14.7., Altes Pfandhaus

 

Stadtrundgang mit den ALTERnativen

»Unsere Freiheit hat Geschichte«, ­unter diesem Motto laden der Kölner Frauengeschichtsverein, das Centrum Schwule Geschichte und die ALTERnativen von Rubicon e. V. zum Stadtrundgang ein. Etappen der Lesben- und Schwulengeschichte werden gemeinsam auf dem zweieinhalb Stunden langen Spaziergang durchs Belgische Viertel erkundet. Irene Franken, Mitbegründerin des Kölner Geschichtsvereins, und Martin Sölle, Mitbegründer des Centrum Schwule Geschichte, teilen hierzu ihr Wissen mit. Der Weg ist nicht ­rollstuhlgeeignet.

So 14.7., Hahnentor, 14 Uhr
Anmeldung: andrea.bothe@rubicon-koeln.de oder andreas.kringe@rubicon-koeln.de

 

Antisemitismus in queeren Bewegungen

Die Feministin und Antisemitismusexpertin Merle Stöver hält einen wichtigen Vortrag. Wenn queere Räume zunehmend zu Plätzen antisemitischer Verschwörung werden, muss darüber gesprochen werden. Gräueltaten der Hamas wurden geleugnet oder gerechtfertigt, gleichzeitig queere und feministische Solidaritätsbekundungen nach dem 7. Oktober 2023 ausgespart. Auch darum, dass antisemitische Positionen in queeren Kontexten zu emanzipatorischen ­Anliegen verklärt werden, soll es in diesem Vortrag gehen.

Mo 16.7. Jugendzentrum Anyway, 19 Uhr

 

Dyke* March

Zum 10. Geburtstag der Veranstaltung gibt es eine Ausstellung im Kulturbunker Mülheim, die Einblicke in ­lesbisch*queeres Leben und Demons­trieren gibt. Der Kölner Dyke* March geht dann zehn Tage später, am 20.7., am Neumarkt los und will ein Zeichen setzen für die Rechte und Sichtbarkeit von Lesben, Frauen sowie trans* oder nicht-binären Personen, die sich ­lesbisch, queer oder bi+ verorten. In ­Zeiten von zunehmender Queerfeindlichkeit verteidigt der Dyke* March Solidarität und Inklusion und stellt das Empowerment und die Sichtbarkeit der generationenübergreifenden Community in den Mittelpunkt. ­Willkommen sind alle, die sich als Dyke* definieren, also alle starken und selbstbewussten Lesben, queeren Frauen, frauenliebenden Frauen und genderqueeren Lesben.

Ausstellung: Mi 10.7.–So 21.7., Kulturbunker Mülheim
Demo: Sa 20.7. Neumarkt, 18 Uhr

 

Cologne-Pride-­Straßenfest und ­CSD-Demo

Vom 19. bis zum 21. Juli verwandelt sich die Innenstadt in ein buntes Cologne-Pride-Straßenfest. Von Queen-Tribute-Band bis Tokio Hotel sind alle dabei auf den Bühnen am Heumarkt, Elogiusplatz, Gürzenich und Alter Markt. Am 21. Juli heißt es zur Krönung: »Für Menschenrechte — Viele. Gemeinsam. Stark!« Unter ­diesem Motto trafen sich schon 2023 Tausende Demonstrierende trotz ­Unwetter. Auch dieses Jahr werden wieder Hunderttausende Menschen, die für LGBTIQ*-Rechte auf die Straße gehen, in Köln erwartet — um ein Zeichen für eine gleichberechtigte und friedliche Gesellschaft zu setzen.

Cologne-Pride-Straßenfest: Fr 19.7.–So 21.7., Altstadt
CSD-Parade: So 21.7., Innenstadt