Atelier mobile, damals noch auf den Poller Wiesen

Kultur und Frischluft

Für den Kunstsommer 2024 veranstaltet das atelier mobile in Zollstock ein friedvolles Festival

Eine Bühne auf Rädern, ein Kreativlabor mit Motorantrieb — das ist atelier mobile. Bekannt für seine experimentellen und nachhaltigen Konzepte ist das atelier mobile ein beweglicher Veranstaltungsort mit einem großen Pool an Möglichkeiten, gesteuert vom Team um Jens Kuklik und einem alten Umzugswagen. Freie Flächen sollen genutzt und mit Kultur bespielt werden, in der Stadt wie auf dem Land, aber Hauptsache draußen.

Das »traveling theatre« macht nun in Köln Halt und schlägt in der Siedlergenossenschaft Kalscheurer Weg in Zollstock die Zelte auf. Anlass? Der diesjährige Kunstsommer 2024, ein reichhaltiges Kulturfestival unter freiem Himmel zwischen dem 09. und 17. August.

Genug Zeit, um sich einen der Programmpunkte mal genauer anzuschauen: Eingeläutet wird der Kunstsommer 2024 mit dem dreitägigen Green Parrot Festival, also ein »Festival im Festival«, mit dem Fokus auf Musik und Tanz. Eingeladen sind Bands und Solokünstler*innen aus Deutschland, den USA, Australien und Großbritannien. Neben den einzelnen Konzerten finden Jam Sessions und Square Dance Workshops für Kinder und Erwachsene statt.

Wie man von einer Veranstaltung, die auf dem Gelände der Siedlungsgenossenschaft in Zollstock stattfindet, erwarten kann, spielt das Thema Autarkie und Nachhaltigkeit im Festivalprogramm eine große Rolle. Im Reallabor werden an vier Tagen Workshops und investigative Stücke zum Thema klimaneutrale Veranstaltungsformate angeboten. Es ist ein Wissenstransfer, der sich nicht frontal, sondern partizipativ gestaltet. Von Informationen über Abhängigkeiten und Machtverteilung im Energiegeschäft bis zu praktischen Tipps über Wasserfiltern, Pflanzenkläranlagen (Toilettenfrage!) und solarer Energiegewinnung.

Die Tage des Kunstsommers sind lebhaft gefüllt mit Aufführungen der internationalen Wandertheatergruppe Ton&Kirschen, Konzerten verschiedenster Genres von Blues bis Latin, Musiktheaterstücken, einem Dokumentarfilm. Die Ticketpreise gestalten sich nach solidarischem Prinzip, zwischen 5 und 50 Euro — je nach eigener Möglichkeit. Dieser Aspekt ist ein wichtiger Hinweis auf eine Essenz des Festivals ­neben seinen künstlerischen Inhalten: Es geht nicht nur um Kultur und frische Luft, sondern auch um ­Gemeinschaft und den Hauch ­gelebter Utopie.

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