»Wir sind so richtig gude Leude«
»Willkommen bei der Gude-Leude-Show, wo alles synchronisiert ist! Ihr sagt uns ein Wort und wir machen ’ne Szene draus!« So beginnt der kurze Werbeclip auf der Internetseite des Impro-Ensembles Gude Leude.
Danach wechseln die Szenen, zu einem absurden Gespräch mit einem Fuchs in der Sauna, zu einem Minigolfplatz und nach Guatemala — oder besser gesagt: zu einem Herrn in Maleroutfit, der auf Bayerisch sagt: »I bin ä guate mala«.
Die Stimmung bei den Shows des jungen Ensembles lässt sich im Video natürlich nicht einfangen, aber es gibt einen Einblick: in die aufwändig produzierten, witzigen Shows, die die vier Impro-Künstler*innen seit kurzem auf die Beine stellen.
In der Impro-Comedygruppe Springmaus, bei der auch bekannte Komiker*innen wie Dirk Bach und Susanne Pätzold zu Beginn ihrer Karriere mitspielten, haben sich die vier kennengelernt. »Wir haben ziemlich schnell gemerkt: Wir wollen unbedingt etwas zusammen machen, neue, eigene Wege gehen — und haben unser Ensemble gegründet«, erzählt Leonie Houber. Mit Gude Leud« setzen die Kölner Impro-Künstler*innen eher auf Longform-Bühnenimprovisation und sind, so sagt es Leonie Houber, »anarchischer unterwegs«.
»Das Improvisationstheater lebt von der Interaktion mit dem Publikum«, erzählt sie. »Mit unseren Shows wollen wir auch junge Leute ansprechen, sie ermuntern, sich das mal anzuschauen, denn unsere Improvisation holt die Kunst aus dem verstaubten Klischee heraus.« Dafür teilen sie im Publikum Karten mit kleinen Fragebögen aus, die während der Show zum Einsatz kommen, arbeiten viel mit Chorgesang und A-cappella-Stücken und beschäftigen sich im Programm mit aktuellen Themen, im kommenden etwa mit Künstlicher Intelligenz — und sie trainieren viel. Die Improvisation, sagt Leonie Houber, sei nämlich wie ein Muskel, den man stärken müsse, hinsichtlich der Schnelligkeit, mit der man Verknüpfungen im Kopf schafft.
Und wie sind sie zu dem Namen gekommen? »Das war ein längerer Prozess, bei dem wir uns gegenseitig dutzende Powerpoint-Präsentationen mit unterschiedlichen Namensideen vorgestellt haben«, erzählt Leonie Houber lachend. »Irgendwann hat dann einer von uns gesagt, ›Mensch, wir brauchen doch nur irgendwas, was sagt, dass wir so richtig gude Leude sind.‹« Da stand dann für sie der Name fest.