Körner’s

Kneipe in Riehl

Das Körner’s ist in Riehl das, was man eine »Institution« nennt. Nun hat vor kurzem der Pächter gewechselt, und der ­Laden wirkt heller, aufgeräumter; das Separee hinten durch ist mit Tapete, fünf akkuraten Tischen und angenehmem Licht geradezu vornehm inszeniert.

Das Veedelskneipen-Flair aber ist das eigentliche Glanzlicht hier: Es gibt Sparkästchen, es wird Skat gekloppt, niemand daddelt mit dem Handy rum, sondern man palavert mit den anderen Gästen. Und ehe man sich’s versieht, hat man noch ein Bier auf dem Tisch stehen, weil ein guter Mensch eine Lokalrunde schmeißt — wo erlebt man das noch? Dazu gibt es einen herzensguten, bemühten Service, und selbst bei Fußballübertragungen können es hier Desinteressierte gut aushalten, was ja sonst nur selten der Fall ist.
Das Essen ist okay, es taugt vor allem als Grundlage für einen längeren Abend in diesem Hotspot urkölscher Geselligkeit. Allerdings ist die fleischzentrierte Karte selbst für einen Vorort im Jahre 2024 ungewöhnlich. Die sämige, etwas langweilige Kartoffelsuppe kostet nur 6,50 Euro, Himmel un Ääd mit Flönz (16,50 €) bekommt man anderswo bei aller Rustikalität im Detail raffinierter. Wer vegetarisch isst, kann auf nicht ganz so günstige Vorspeisen (Gratinierter Ziegenkäse mit Salat, 17 €) zurückgreifen. Die eigentliche Nahrung aber, das Bier, kommt flott, ist bilderbuchmäßig gezapft und wird mit aufmunterndem ­Lächeln serviert.

50735 Köln, Riehl, Stammheimer Str. 100, Tel. 976 33 30, gaststaette-koerners.de, Ö: 17–24, R: Sa/So/Mo