Gute Reise!
Der Filmclub 813 zeigt vier Filme von Peter Goedel, die in Nordafrika entstanden sind. »Tanger — Legende einer Stadt« (1998) nach einer Reportage von Alfred Hackensberger am 24.1. um 20 Uhr, die Patricia Highsmith-Variation »Trip nach Tunis« (1994) am 25.1. um 20 Uhr, sowie am 26.1. ab 17 Uhr zwei Schriftstellerportraits über Muh.ammed Cukri und at.-T.āhir bin Jallūn.
Im Italowestern-Doppelpack am 31.1. ab 20 Uhr laufen »Django — Ich will ihn tot / Lo voglio morto« (1968), inszeniert von Paolo Bianchini, einem der viel zu selten besungenen Arbeiter des italienischen Genreweinbergs — sowie der im Original enigmatisch betitelte »Django — Die Nacht der langen Messer / Ciakmull« (1970) von Enzo Barboni. Barboni wurde als E.B. Clutcher bekannt, einer der Hauptregisseure des Duos Spencer-Hill. Sein Debüt zeigt, dass er auch ein Virtuose dunkler Neurosengeschichten hätte werden können.
Im Japanischen Kulturinstitut laufen Filme zum Thema Reisen — eine der größten Obsessionen, der sich die Bewohner des Archipels seit Jahrhunderten hingeben. Eine Konstante des japanischen Lebens ist das Erforschen des eigenen Landes. Wichtig dabei ist, dass man sich an klare, kulturell etablierte Maßgaben hält: Man weiß, wann man wo zu sein hat und was man sich dort anschauen beziehungsweise was man dort essen muss — das gilt bis ins kleinste Kaff.
Die 1946 urausgestrahlte Radio- und TV-Show »NHK Nodo jiman« ist quasi die dokumentarische Verkörperung dieses Geistes: Jede Sendung führt in eine andere Stadt, wo Amateure Lieder zum Besten geben, nachdem die Moderatoren die ortspezifischen Sehens- und Essenswürdigkeiten gebührend gelobt haben. Wehe, es fehlt der Enka-schmetternde Alte!
Die Entsprechung im Kino ist Yamada Yōjis Serie »Otoko wa tsurai — Mann sein ist schwer«, in der ein harmloser Yakuza stets eine andere japanische Region bereist, wo er sich hoffnungslos verliebt und allerhand Unfug anstellt — die ortspezifischen Sehens- und Essenswürdigkeiten werden selbstredend gebührend in Szene gesetzt. Als Repräsentant dieses Popkulturphänomens zeigt das JKI am 11.1. um 14.30 Uhr und am 23.1. um 18.30 Uhr die 36. Folge der Reihe, »Grüße aus Shibamata« (1985).
Mehr zu den Programmen unter filmclub-813.de und jki.de