An der Schnittstelle von Zeitgenössischem Zirkus, Tanz und Performance bringt das Circus Dance Festival im Juni internationale Highlights auf die Rheinwiesen hinter dem AXA-Hochhaus. Mit Performances, Filmvorführungen, Talks, Live-Musik, DJ-Sets und der diesjährigen europäischen Fachkonferenz zu psychischer ­Gesundheit und Wohlbefinden im Zirkus und den Performing Arts liefert das Festival drei Tage volles Programm.

Special Guests in diesem Jahr sind Mélissa Guex und Julian ­Vogel, die beide Soloperformances und einen Artist Talk liefern. Vogels Performance »Ceramic Circus« spielt mit der Lust am Zerbersten von Objekten. Mit einer pendelnden Keramikkugel greift der Jongleur auf der Bühne — passend zum Konferenzthema »Take Care« — das Bild der Zeitknappheit unter Leistungsdruck auf.

Die studierte Performerin, Choreografin und zeitgenössische Tänzerin Mélissa Guex bringt gleich zwei Stücke mit nach Köln. Mit »Down« entwirft sie zusammen mit dem Schlagzeuger Clément Grin eine tänzerische und rhythmische Erkundung dessen, was unter der Oberfläche liegt. Aus dem Gefühl entstanden, down zu sein, lädt das Stück, ­inspiriert durch die legendäre Hardcore-Band Fugazi, zum ­gemeinsamen Versinken ein. Die zwanzigminütige Performance findet auf der Festivalwiese zu freiem Eintritt statt. In ihrer Soloperformance »Rapunzel« trotzt Guex dem gängigen Bild des Mädchens, das jahrelang auf die Rettung durch den Prinzen wartet. In ihrer Trash-Punk One-Woman-Show zeigt sie den Körper in Wut auf die Gender-Konventionen, die Frauen schon als Kind in Märchen-Form vorgekaut werden.

Weitere Highlights an diesem Pfingstwochenende liefern die »360° Shorts«, bei denen internationale Künstler*innen auf zwei Open-Air-Bühnen Kurzperformances zeigen. Das Publikum sitzt in 360° rund um die Bühne herum, in der Mitte: Handstandpoetiken, Kopfstandduette und queer-burlesque Tanzakrobatik. Familiengerechte Produktionen sowie Auftritte von Kinder- und Jugendartist*innen neben Workshops und Mitmachaktionen gibt es beim LATIBUL-CircusGarden-Familientag am Sonntag.

Last but not least darf beim Gratiskonzert der French Indie-Band aus der Schweiz — Crème Solaire — selbst getanzt werden. Sowie selbstverständlich auch bei den genrefluiden Live-Sets von Fabian Laute und adahsoe, die für den Ausklang sorgen.