Nicht vergessen
Schon 1933 bekam die NSDAP in Köln vierzig Prozent der Stimmen, der Rosenmontagszug 1934 verhöhnte die Juden unter dem Jubel der Kölner.
Die Juden als Opfer der NS-Zeit stehen im Mittelpunkt des
Auschwitz-Gedenktags am 27. Januar in der Antoniterkirche:
Die Zeitzeugin Hannelore Hausmann berichtet über ihre Erlebnisse als Kind eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter, Adriana Stern und Günter Ginzel beziehen als Vertreter der zweiten Generation Stellung, Johannes Epp erzählt von seinen Erfahrungen als jüdischer Jugendlicher. Zudem singt der Tenor Marc Rosenthal von der Bonner Oper. Der anschließende Spaziergang führt zu historischen Orten wie der ehemaligen Synagoge in der Glockengasse und vorbei an »arisiertem Besitz«.
Dass die Juden als NS-Opfer erst jetzt im Fokus stehen, erklärt Malle Bensch-Humbach vom Unterstützerkreis so: »Als der Gedenktag eingeführt wurde, fanden wir es sehr wichtig, die bis dahin zu kurz gekommenen Opfergruppen wie Zwangssterilisierte, Euthanasieopfer oder Deserteure in den Vordergrund zu stellen.« Der jüdischen Opfer würde stets am 9. November gedacht, und in Auschwitz seien viele andere auch befreit worden. »Zum 70. Jahrestag des Reichspogroms 1938 wollen wir nun den Auftakt für ein vielfaches Gedenken der Judenverfolgung setzen.«
Sonntag, 27. Januar, 14.30-15.30 Uhr,
Antoniterkirche, Schildergasse