Politischer Karneval
Wenn Mkeke Trompete spielt, Manfred die Bongos bearbeitet und das Bollerwagen-Soundsystem über den Asphalt rollt, dann feiert Köln »Karneval Global«. Am 6. September wird die interkulturelle Parade zum zweiten Mal durch die Straßen Ehrenfelds ziehen. Nach dem Auftakt am Neptunplatz geht der Umzug mit Musikgruppen, Tänzern sowie politischen und kulturellen Initiativen über die Vogelsanger und Venloer Straße zur Abschlusskundgebung, wo ein Open-Air-Festival stattfinden wird.
Neben dem Basspräsidium treten Bands aus zahlreichen Kulturkreisen auf der improvisierten Bühne auf. Ziel der Veranstaltung ist es, die Neugier an anderen Kulturen zu wecken und ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Im letzten Jahr wurde noch unter dem Namen »Karneval der Kulturen« gegen Rassismus demonstriert. Anlass war eine Demonstration der rechtsextremen Bürgerbewegung Pro Köln gegen den geplanten Moscheebau. Da die Veranstalter des gleichnamigen Umzugs in Berlin den Titel aber für sich behalten möchten und mit juristischen Schritten gedroht haben, wurde die Parade kurzerhand in »Karneval Global« umgetauft.
Gründungsmitglied Tobias Birke hofft, das Event im nächsten Jahr mit Fördergeldern ausbauen zu können, »denn in diesem Jahr war der Topf für interkulturelle Förderung leider schon erschöpft«.Trotzdem ist das gesamte Programm kostenlos, um allen Interessierten die Möglichkeit zur Teilnahme zu bieten.