Absoluter Hingucker
»Kommunikation spielt sich nicht nur an der Oberfläche ab.« Das sagt Anna Berkenbusch, Professorin für Kommunikationsdesign an der Hochschule für Kunst und Design in Halle. Studenten ihrer Fakultät haben den Band »Geschlossene Gesellschaft« geschaffen, der die Situation von Menschen ohne Papiere in Wort und Bild fasst. Er ist einerseits ästhetisch anspruchsvoll, andererseits in der Sache ernsthaft. Und plakativ. Das soll er auch sein. Berkenbusch, der nach eigenen Angaben der Ruf einer »Mutter Courage des Grafik-Designs« vorauseilt, arbeitet seit Jahren für unterschiedliche soziale Belange. »Es gibt eine Menge sozialer Anliegen, die Kommunikationsdesign brauchen.
Da hat unsere Zunft eine Aufgabe! Und es gibt noch viel zu tun.«
Die Studenten sprachen für das Buch mit Menschen ohne Papiere,
fotografierten ihren Alltag. Außerdem fanden sie für ihre Präsentation eine im besten Sinne eingängige Form: Sie lädt zur Spurensuche ein, manches wird raffiniert durch die Buchbindung versteckt und will aufgedeckt werden. Manches springt den Leser durch die grafische Gestaltung geradezu an. Ein auf faszinierende Weise schönes Werk, das sich angemessen mit unerträglichen Zuständen beschäftigt.
Die Macher des Buchs geben es für das Kölner Netzwerk »Kein Mensch ist illegal« heraus. Der Kontakt kam über einen Plakatwettbewerb im Jahr 2006 zustande, den das Netzwerk ausgeschrieben hatte.
Info
»Geschlossene Gesellschaft«, Infos und Bestellung (5 Euro Schutzgebühr): Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle,
Neuwerk 7, 06108 Halle; E-Mail: closed.society@gmx.de
Verlosung
Wir verlosen zehn Exemplare von »Geschlossene Gesellschaft«.
Mail bis 31.10. an verlosung@stadtrevue.de, Betreff »Abschottung«