Legal, illegal, Skate-Areal
Die jungen Leute wussten, was sie taten. Für ihre neue Skate-Anlage hatten sie sich eine vergessene Ecke unter der Mülheimer Brücke ausgeguckt. Linksrheinisch, mit Longboard und Straßenbahn gut erreichbar. 800 Euro hatten sie zusammengelegt, und sogar einen Betonmischer aufgetrieben. Ende Juni folgte die Einweihung des Skateparks Marke Eigenbau, weitere Partys sollten Unterhalt und Ausbau finanzieren. Doch dann rückten Abrisstrupps des Bauamts an. »Die Stadt zerstört mutwillig eine Skateboard-Anlage!« Doch die Überschrift einer Pressemitteilung der Skate-Aktivisten erwies sich als zu voreilig, der Hügel und die kleine Rampe stehen noch immer. »Das ist ordentlich gemacht«, befand Klaus Neuenhöfer, Ingenieur im Amt für Straßen und Verkehrstechnik. »Das kann so bleiben.«
Alexander Basile ist Sprecher des rund 400 Mitglieder starken Vereins Dom-Skateboarding. »Wir wollen die Anlage legalisieren«, sagt er. Der Antrag auf »einfache Sondernutzung« liegt nun auf dem Schreibtisch von Susanne Mönnich im Amt für Brücken und Stadtbahnbau. Unklar ist noch, ob auch die Nippeser Bezirksvertretung ihr Plazet geben muss. Mönnich zumindest sieht gute Chancen für eine temporäre Nutzung. Zumindest bis 2012, denn dann soll die Grundsanierung der Mülheimer Brücke starten: »Ob die Anlage dann fortbestehen kann, ist noch nicht absehbar.«
Bis dahin soll der geplante große Skatepark im südlichen
Rheinauhafen, längst fertig sein. 2011 verfällt die Förderzusage des Landes über 700.000 Euro. »Die meisten Skater in Köln glauben aber erst daran, wenn das Ding wirklich steht«, sagt Basile. Der Hubbel unter der Mülheimer Brücke ist Ausdruck ihrer Ungeduld.