Friesen-Bar
Der letzte Neuzugang auf der Amüsiermeile ist zugleich auch eine der interessantesten seit Jahren. Eine Bar im britischen Kolonialstil, mit imposanter Theke und bequemen Lederfauteuils rechts neben dem Eingang. Über den wacht ein Türsteher, man kommt aber problemlos rein ins Vergnügen.
Enorm gut aussehende Kellner in weißen Hemden (mit Fliege und Hosenträgern) empfangen den Gast, die Garderobe wird gegen ein Garderobenmärkchen eingetauscht, die ersten Drinks sind schnell serviert. Die Cocktailauswahl (fast alles 7,80 Euro, mit Schampus um 11 Euro) ist recht klein, Sonderwünsche werden gern erfüllt. Das Augenmerk gilt dem Gin, das gehört sich so als britischer Club. Ein Himbeer-Ingwer-Fizz auf Bombay-Sapphire-Basis schmeckt ausgewogen nach Wacholder und Ingwer. Die klassische Caipirinha ist, ja doch, lecker. Der Prince of Wales allerdings, der alte Lord unter den Champagner-Cocktails (nur echt im Silberbecher!), schmeckt überwiegend nach Cognac.
Kölsch (1,80 Euro) und einfache offene Weine (Riesling 4,20 Euro/0,15l) werden ebenso flott serviert, wie man nach dem Cocktail-Menü (18 Euro, u.a. mit Martini Royal und Dark and Stormy) einen in der Krone hat. Mancher wagt sich nun auf die kleine Tanzfläche. Die Boxen klingen grandios (auch nüchtern)! Wechselnde DJs beschallen alles mit House und ähnlichem Zeugs. Das Publikum, das teils den alten halbseidenen Mythos des Viertels aufleben lässt, reagiert ansatzweise euphorisch.