Klimaschutz on the Dancefloor
»Was für einen Privathaushalt gilt, gilt auch für einen Club. Mit dem Unterschied, dass wir dreißigmal mehr Energie verbrauchen«, sagt Mankel Brinkmann. Der 32-Jährige ist Mitbetreiber des Club Bahnhof Ehrenfeld – und derzeit im Klimastress: Auf Initiative des Verbandes Green Music Initiative (GMI) und der EnergieAgentur.NRW prüfen sechs Discos aus Nordrhein-Westfalen ihren Energieverbrauch. Seit April wird der sogenannte Green Club Index ermittelt, der sich aus dem Energieverbrauch und der Besucherzahl ergibt. Aus Köln ist neben dem Club Bahnhof Ehrenfeld das Gloria mit dabei.
Ein Club von durchschnittlicher Größe hat einen jährlichen Stromverbrauch von etwa 150 000 Kilowattstunden – rund neunzig Tonnen CO2. »Bislang haben wir vor allem mit großen Festivals gearbeitet. Irgendwann brachte uns ein Clubbetreiber auf den Trichter, dass dort viel mehr Einsparungspotenzial besteht«, sagt Jacob Bilabel von der GMI. Im Fokus stehen die Klassiker Lüftung, Heizung, Kühlung und Licht. »Nicht selten läuft die Klimaanlage, weil die Lichtanlage den Laden aufheizt. Da wäre zum Beispiel LED-Licht sinnvoll«, so Bilabel.
Für die Clubbetreiber bedeutet das Modellprojekt eine Menge Papierkram nebenher. »Wir führen Buch bei Konzerten, bei Partys, bei Lesungen«, erklärt Brinkmann. Ab Herbst wollen die Betreiber dann gemeinsam mit der Energieagentur schauen, wie sie konkret Strom sparen können. Für Brinkmann eine Win-Win-Situation. Denn neben dem finanziellen Aspekt sei die inhaltliche Profilierung interessant: »Wir wollen die Menschen im Club für Klimaschutz sensibilisieren. Die Mitarbeiter, die Konzertveranstalter – aber auch die Gäste. Wir wollen nicht nur ein Club sein.«