You are the sunshine of my life – die erste Solartankstelle Kölns, Foto: Manfred Wegener

E-Moll in Ossendorf

Umwelt

Anfang September war es soweit: In Ossendorf wurde die erste Solartankstelle Kölns eröffnet. Solarstrom für bis zu 25.000 Kilometer im Jahr könne die Tankstelle bereitstellen, verspricht Hersteller Energiebau. Auch wenn die Tankstelle nur für firmeneigene Zwecke bestimmt sei und nicht für die Öffentlichkeit, wolle man ein Zeichen für ökologische Mobilität setzen, erklärt Energiebau-Sprecher Timo Glatz.

 

Das passt, denn das Thema E-Mobilität ist inzwischen aus Politik und Industrie nicht mehr wegzudenken. Viele der großen Autohersteller bieten neben herkömmlichen Verbrennungsmodellen auch Stromer an. Die Bundesregierung strebt für das Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen an.  

 

Greenpeace-Experte Wolfgang Lohbeck ist skeptisch: »Das E-Auto in seiner heutigen Form ist einfach nicht zukunftsträchtig. Es wird gerne mit E-Mobilität geworben. Aber die öffentliche Message und die tatsächliche Wirkung stehen meist in keinem Verhältnis.« Der Strom, mit dem die Fahrzeuge betankt werden, stammt nach wie vor nur zu einem geringen Prozentsatz aus erneuerbaren Energien. Lohbeck sieht das kritisch: »Der Elektro-Hype gaukelt ökologische Fortbewegung vor, während hauptsächlich normaler Strom verwendet wird.«

 

Klarer Vorteil der Ossendorfer Solartanke wäre also die Stromgewinnung mittels Photovoltaik. Aber speist sich der hier zur Verfügung stehende Strom wirklich zu einhundert Prozent aus Sonnenenergie? Wenn tagsüber die Sonne scheine, werde der tatsächliche Solarstrom direkt ins Auto geladen, erklärt Glatz. Sonst aber tanke man auch hier den üblichen Strommix.