Cologne meets Brussel

Der Nachwuchs der Kölner Galerien blickt mit »BCC« über den Tellerrand

Erst im November luden die jungen Kölner Galerien zum Rundgang »Cologne Contemporaries« – schon Ende Januar tun sie es wieder. Allerdings unter verändertem Vorzeichen: Die 13 Galerien und Ausstellungsräume haben sechs befreundete Galerien aus Brüssel zu einer gemeinsamen Ausstellung im historischen Carlswerk in Mülheim eingeladen. Damit beziehen die Kölner aktiv das Umland für gemeinsame Kunstevents mit ein. Die etablierten Galerien tun dies seit einigen Jahren gemeinsam mit den Düsseldorfer Kollegen bei den »DC Open« im September,  die Jungen schauen jetzt noch weiter über den Tellerrand hinaus.

 

Für die Gemeinschaftsausstellung im Carlswerk haben sich die Galerien zudem Verstärkung geholt. Die beiden Kuratorinnen Agata Jastrzabek aus Brüssel und Vanessa Joan Müller aus Köln kuratieren die Schau, indem sie aus jeder Galerie einen Künstler auswählen – insgesamt bespielen 19  Protagonisten die 800 Quadratmeter große Fläche in der aufwändig sanierten Industriehalle. Welche es sein werden, stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Wohl allerdings, welche Künstler in den Galerien zum Rundgang gezeigt werden. Zum BCC-Termin will man sich den Kölner und auswärtigen Gästen in Bestform darstellen, entsprechend  interessant verspricht dieser aktuelle Querschnitt des hiesigen Galerie-Nachwuchses zu werden.

 

Marietta Clages präsentiert passend zu BCC eine Installation des gebürtigen Brüsselers Olivier Foulon. »Drei – Raum für Gegenwartskunst« zeigt eine Zehn-Kanal-Videoinstallation von Matthias Wermke und Mischa Leinkauf, bei Sebastian Brandl sind Skulpturen und Zeichnungen von Franz Burkhardt zu sehen. Zu einer Gruppenausstellung mit sämtlichen sieben ihrer Galeriekünstler und genau so vielen Gästen lädt Charlotte Desaga, und im kleinen Ausstellungsraum Jagla ist die Düsseldorfer Künstlergruppe Konsortium mit einem besonderen Gemeinschaftsprojekt zu Gast (siehe Feature in unserer Rubrik Ausstellungen).

 

Gleich drei Galerien widmen neuen Künstlern eine Soloschau. Julia Garnatz hat den Kölner Robert Haiss eingeladen – der Maler ist ein genauer Beobachter des Alltags und hält Belanglosigkeiten mit viel Poesie fest. Schmidt & Handrup präsentiert die Premiere von Delia Gonzalez, die auf Aluminiumplatten aufgezogene Tanzfilm-Stills mitgebracht hat. Die Galerie Teapot hat Helge Hommes zu Gast: der »trockene Alkoholiker« zeigt sehr persönliche Arbeiten bis hin zur künstlerischen Familienaufstellung.