Maria Eetcafé
Jeder Belgien- und Niederlande-Ausflügler mit Frittier-Interesse kennt das: Wer im Nachbarland Pommes essen war, dem kommen die hiesigen Kartoffelstäbchen vor wie dem 70er-Springsteen-Fan die Platten aus den späten 80ern. Abhilfe zu schaffen, schickt sich nun das Maria Eetcafé an.
Wie jenseits der Grenze üblich werden die Pommes (2,80 E) aus frischen Kartoffeln gemacht und zweimal frittiert, nicht wie in Belgien üblich in Rinder-, sondern in Pflanzenfett. Die Fritten sind besser als die der meisten Kölner Kollegen, könnten aber einen Tick knuspriger sein. Die Saucen (60 Cent) überzeugen, vor allem Andalouse (Mayo mit Zwiebeln, Kapern, Kerbel) oder Chilisaus (Chili, Knoblauch, Paprika) machen Laune.
Dazu gibt es vom Fass die großen Namen wie Leffe oder Hoegaarden (3?€/0,25l), in Flaschenform warten zudem ein paar echte Kracher: Das Rochefort-Trappistes (5?€) ist ein würziger Vorhangzuzieher in elf Umdrehungen, das Corsendonk Pater (0,33, 3,50 E) ein Traum für Schwarzbier--Aficionados. Da kann man schnell versacken, zumal der Service freundlich und die von stylischen Marienfiguren dominierte Einrichtung mit den Holzmöbeln gemütlich sind. Einzig die Lounge-Abteilung an der langen Wand wirkt deplatziert.
Weiterer Pluspunkt: Nach Betreiberangaben bekommt man hier am Wochenende bis drei Uhr morgens Pommes — ein Geschenk für alle Partypeople im Spät-Snack-Niemandsland rund um den Bahnhof West.