Riphahn
Am Neumarkt ist das kulinarische Angebot meist anspruchslos. Dem wollen die Betreiber des verblichenen Ehrenfelder »Die Zeit der -Kirschen« entgegentreten: Uwe Hammes und Thomas Tump setzen im zweigeschossigen Lokal auf französische Landküche und zeitloses Design. Zumindest letzteres ist dem Namenspaten, Stararchitekt Wilhelm Riphahn, geschuldet. Der schöne Holzboden, die Kunst, das Mobiliar, darunter Stuhlklassiker von Egon Eiermann und die dezente Musik (dem Service nicht unähnlich!) schaffen einen entspannten Rahmen, mit Hang zum Seniorenhaft-Kontemplativen.
Im Restaurantbereich im ersten Stock vis-à-vis der halboffenen Küche sitzt man bei Stoffservietten besser. Nur die Vorspeisen überragten, etwa Salat aus Puy-Linsen, Kichererbsen und Oliven (8?€) mit pikant-säuerlicher Note oder der konzentrierte Fischeintopf mit Fenchel und Kartoffeln (klein 7?€, groß 12,50?€). Über die Hauptgerichte können wir weniger Gutes berichten: Der panierte Tofu auf Rahmsauerkraut (16,50?€) erinnerte nicht nur optisch an Kantinenkost, bei der irischen Lammhüfte (20,50?€) überzeugten bloß Navetten und Kartoffelgratin. Die sechs offenen Weine sind teuer (um 4?€/0,1l) und oft langweilig, vor allem die blasse Loire-Cuvée auf -Sauvignon-Basis. Da freut man sich im nächsten Jahr umso mehr auf ein, zwei Kölsch (1,80?€) an der frischen Luft im Schatten der Apostelnkirche.