Improvisierte Musik in Köln - regelmäßig und live in der Werft
Seit einiger Zeit organisiert der Kölner Saxophonist Joachim Zoepf in der Kölner Südstadt Konzerte, die sich ganz der Improvisierten Musik widmen. Zoepf führt damit eine (stets bedrohte und wackelige) Kontinuität radikaler Musik in dieser Stadt fort. Sein Veranstaltungsort, die Werft, hat sich mittlerweile etabliert und ist eine sinnvolle Ergänzung zu den alteingesessenen Orten, die Jazz und Improvisierte Musik präsentieren (Loft, Stadtgarten, aber auch die Galerie Kontor auf dem Gereonswall bzw. die Galerie Rachel Haferkamp auf dem Eigelstein).
Kontinuität garantiert Zoepf nicht zuletzt dadurch, dass er eine Hausband, »Q.«, zusammengestellt hat, in der er und Spitzenkräfte der hiesigen Improvisatioinsszene spielen, die regelmäßig (fast) jeden Freitag auftritt.
Wer sich also über das aktuelle Musikgeschehen in dieser Stadt interessiert, muss demnächst auch die Werft auf dem Programm haben.
Konzert am 04.November 2002, Beginn 20.30 Uhr, »Werft«, Bonner Wall 37 D, 50677 Köln
Jeff Arsnal (Schlagwerk )
John Hughes (Kontrabass)
Lars Scherzberg (Altsaxophon)
weitere Informationen:
www.generaterecords.net
Konzert am 30.November 2002, Beginn 20.30 Uhr, »Werft«, Bonner Wall 37 D, 50677 Köln
»Untriosiamo« mit
Angelika Sheridan (Flöten)
Christoph Irmer (Violine)
Günther Pitscheider (Kontrabass)
Untriosiamo - mit Violine, Flöte und Kontrabass eine musikalische Mischung, die Elemente der Neuen Musik und der Zeitgenössischen Improvisierten Musik zusammenführt. Untriosiamo ist aßerdem eine persönliche Geschichte von drei Menschen, die sich 1995 in Peter Kowalds Wuppertaler Projekt »365 Tage am Ort« kennenlernten und zu spielen begannen. Seitdem treffen sich Angelika Sheridan, Christoph Irmer und Günther Pitscheider immer mal wieder - ob in Italien oder Deutschland - und führen ihre Arbeit an gemeinsamen Ausdrucksformen fort.
weitere Informationen:
Angelika Sheridan (Flöten)
...geboren 1965, klassisches Flötenstudium an der Folkwang Hochschule Essen mit Erhalt des Folkwangpreises 1990; Auslandstudien bei John Heiss und Ran Blake in Boston, USA; Konzentration auf Improvisation und spartenübergreifende Projekte; Mitwirken bei Performances von Harald Weiß, Paul-Gerhardt Deutsch und Klaus Harlan, sowie eigenen Performances wie »Lur«, »Carpe Cranium« und »Sonata Appassionata«; Teilnahme an Peter Kowald\\\'s Projekt »365 Tage am Ort«; Filmmusik zu »Mein Herz Niemandem« von Helma Sanders-Brahms mit Eckard Koltermann und Peter Kowald; Lehrauftrag für Flöte an der Musikhochschule Köln.
Christoph Irmer (Violine)
... geboren 1958, ist freier Musiker und Pädagoge. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die freie Improvisation mit der Violine. Schon 1992 war er Mitglied im Improvisationsorchester der »Documenta IX« in Kassel. 1994/95 wirkte er an Peter Kowalds Projekt »365 Tage am Ort« in Wuppertal mit. Er engagiert sich vor allem im europäischen Kontext, kooperierte zum Beispiel in diesem Jahr mit Musikern in Projekten in Madrid, Barcelona, Athen, Liverpool und Brüssel. Konzertreisen führten ihn in den letzten Jahren u.a. auch nach China, Canada und in die USA. In Wuppertal organisiert er das jährliche »Klappstuhl-Fest« für freie Musik und Tanz.
Günther Pitscheider (Kontrabass)
... geboren 1954 in Brixen/Bressanone, lebt seit 1997 in Stilfs/Stelvio, Südtirol (Italien). Improvisationsmusiker. Arbeitet in Projekten verschiedener Kunstrichtungen - Musik, Tanz, Theater, Malerei -, die neue zeitgenössische Ausdrucksformen suchen: Unter anderem Filmmusik für »Aufschreibungen aus Trient« von Karl Prossliner und die »Dokumentation Südtirol - Nebeneinander statt miteinander« von Lorenz Gallmetzer. Initiator des Projekts »Dorfrhythmen« im Rahmen des 2. Internationalen Kleinkunstfestivals Obervinschgau mit Stefan Nicolini (Bozen), Reinhard Schiel (München) und der Accademia della Voce - Bologna. Musik für Kontrabass und Tonband für die »Schlosstrilogie« von Erwin Lantschner (Bozen) und Pier Andrea Cassati (Milano). 1993/94/95 Studienaufenthalt in Wuppertal und Mitarbeit an Peter Kowalds Projekt »365 Tage am Ort«. 1996 Musik zum Südtirol-Projekt »Tanz und Musik auf der Straße«. 1997 »Stellage« - Musik mit behinderten Menschen im Rahmen der Ausstellung »Stellage«, Schlanders, ein von der Europäischen Union mitfinanziertes Projekt (auf CD dokumentiert). Konzerte u.a. mit: Andrej Solowjev (Moskau), Savina Yannatou (Athen), Floros Floridis (Athen), Carlos Zingaro (Lissabon), Evan Parker (London), Peter Kowald (Wuppertal, mit ihm zusammen CD: Kontrabassduos).
Leitkultur in der Werft (immer 20.30 Uhr)
1. November »Q.« mit Stefan Keune (saxes)
»Q.« sind Joachim Zoepf - reeds, Mark Charig - brass, Hans Schneider - bass, Wolfgang Schliemann - Schlagwerk
15. November »Q.« mit Philippe Micol (reeds)
22. November »Q.« mit Melvyn Poore (tuba)
29. November mit Joker Nies (live electronics)