Hier geblieben!
Der Portugiese Armado Rodrigues de Sà kam 1964 als millionster Gastarbeiter, wie es damals hieß, nach Deutschland. Am Bahnhof Köln-Deutz wurde er mit offiziellen Ehren empfangen und bekam ein Moped geschenkt. Das steht inzwischen im Bonner Haus der Geschichte – doch die Geschichte des Einwanderers Armado Rodrigues de Sà wird über das Einzelstück hinaus genauso wenig erzählt wie die Geschichte der Einwanderung insgesamt.
Das ändern will der neu gegründete Kölner Verein »Migrationsmuseum in Deutschland«. Gemeinsam wollen Mitglieder mit und ohne Migrationshintergrund ein Museum schaffen, das die Geschichte des Ein- und Auswanderungslandes Deutschland dokumentiert.
Einer der Sprecher ist Aytac Erilmaz, Projektleiter bei DOMiT, dem Dokumentationszentrum für die Migration aus der Türkei. DOMiT sammelt bereits seit 1990 Gegenstände, die vom Leben der Türken erzählen, die nach dem Anwerbeabkommen von 1961 in die Bundesrepublik kamen. Inzwischen hat DOMiT die Suche auf andere Einwanderer-Communitys ausgedehnt, auf einer Kölner Tagung Ende Oktober wurden bereits Vorbilder wie das New Yorker »Ellis Island Immigration Museum« diskutiert.
Material und Ideen sind vorhanden. Nun muss der Verein für den politischen Willen sorgen, das Haus tatsächlich zu bauen.
INFO
Informationen zu Verein und Stand des Projekts unter www.migrationsmuseum.de