Raus aus dem Flugzeug
Am frühen Morgen des 12. Februar versammelten sich 30 AktivistInnen von »kein mensch ist illegal« vor der Flüchtlingsunterkunft in der Vorgebirgsstraße und harrten dort zwei Stunden aus. Am selben Tag wollten die Ausländerbehörde der Stadt Köln und die Polizei Romaflüchtlinge aus mehreren Unterkünften abholen. Das hatte die Leiterin der Ausländerbehörde, Dagmar Dahmen, verlautbaren lassen.
Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte den Flieger geordert, weil mehrere Kommunen, darunter auch Köln, die von der Landesregierung verordnete Abschiebepause (vom 22.12. 03 bis zum 19.3.04) durchbrechen wollten. Vertragspartner dieses Fliegers wie all derer, die ab sofort jeden Donnerstag abwechselnd nach Belgrad und Pristina gehen: die LTU.
Der Protest wurde von BewohnerInnen des Hauses in der Vorgebirgsstraße erleichtert registriert. Die Polizei trat dann tatsächlich auf den Plan. Man werde möglicherweise »gegen unbekannt« ermitteln, ließen die Beamten wissen, wegen Durchführung einer nicht angemeldeten öffentlichen Protestaktion. Ansonsten blieb es ruhig. Wie die Stadt später auf Anfrage mitteilte, sei der Flieger diesmal nicht mit Kölner Flüchtlingen bestückt worden.
Auch am nächsten Donnerstag sei wegen Weiberfastnacht, so die heitere Begründung, wohl nicht damit zu rechnen. Dann aber werde es auch Köln schaffen, trotz Winterpause Flüchtlinge fortzuschaffen.