Gedenken gestrichen
Gedenkfahrten gehörten bisher zum festen Programm des Kölner Jugendclub Courage. In Buchenwald, Ravensbrück und Auschwitz beschäftigten sich junge Menschen mit den Verbrechen der Nationalsozialisten. Künftig werden die drei- bis sechstägigen Fahrten wohl nicht mehr statt finden – die Landeszuschüsse wurden komplett gestrichen. »Uns wurde nur mitgeteilt, dass der Fördertopf nicht mehr existiert«, sagt Uta Stechemesser vom Jugendclub. Bisher bekam die Einrichtung vom Land 60 Prozent der Fahrtkosten und ein Tagesgeld von knapp 20 Euro pro Teilnehmer, von dem Unterbringung und Verpflegung der Jugendlichen teilweise bezahlt werden konnten. Den Rest zahlten die Teilnehmer selbst.
Für dieses Jahr hat der Jugendclub Courage eine Fahrt nach Hadamar geplant. In der bei Limburg gelegenen Landesheilanstalt wurden ab 1941 weit über 10.000 Menschen getötet; diese Massenmorde an psychisch Kranken und Behinderten nannte der nationalsozialistische Staat »Euthanasie«. Ob die Fahrt nach Hadamar im November tatsächlich wegfallen muss, kann der Jugendclub noch nicht sicher sagen. Ute Stechemesser: »Wir überlegen zur Zeit noch, wie hoch die Gebühr sein muss, wenn die Teilnehmer alles selbst zahlen.«
KONTAKT und INFO
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