Keupstraße ist überall - auch in München

Die Initiative "Keupstraße ist überall" besucht den NSU-Prozess. Gestern fand eine Demo mit 1500 Menschen statt

 

10 Stunden Busfahrt - das nahmen 200 Menschen aus Köln auf sich, um  die Betroffenen des Nagelbombenattentats auf die Keupstraße bei den ersten Vernehmungen im NSU-Prozess zu unterstützen.

 

Kurz nachdem sie am frühen Morgen vor dem Oberlandesgericht München eingetroffen waren, hatten sie Aktionen veranstaltet, in denen sie auf die Verstrickungen von Behörden und die Rolle der Polizei im NSU-Komplex eingingen – etwa in einer symbolischen Shredderaktion. Über den Tag verteilt lief vor dem Landgericht eine Audiocollage, in der Journalisten, Politiker und Menschen aus der Keupstraße ihre Gedanken zum Nagelbombenattentat und den verschleppten Ermittlungen äußerten. Das Ensemble des Schauspiels München trug dazu Zitate aus der Medienberichterstattung zum Keupstraßenanschlag vor. 

 

Am frühen Abend setzte sich dann ein Demonstrationszug mit 1500 Teilnehmern in Bewegung. Dort wurde eine lückenlose Aufklärung der NSU-Verbrechen gefordert. In der ersten Reihe liefen Angehörige und ihre Anwälte gemeinsam mit den Aktivisten der Initiative "Keupstraße ist überall". Die Vernehmung der Zeugen aus der Keupstraße soll noch drei Wochen andauern.

Foto: Dörthe Boxberg