Kriegserklärung
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Streit um das 55 Hektar große Rennbahngelände in Weidenpesch, die »grüne Lunge« des Stadtteils, geht weiter. Der finanziell angeschlagene Besitzer, der Renn-Verein von 1897, will 15 Millionen Euro erwirtschaften – durch eine teilweise Wohnbebauung.
Ein Politikum. Anfang 2003 machte die CDU eine Koalition mit den Grünen sogar von der Zustimmung zur Bebauung abhängig. Die Grünen gaben nach. Für die Zustimmung zum Deutzer LVR-Turm konnten sie später ein Dialogverfahren für die Rennbahn durchsetzen. So sitzt jetzt der Renn-Verein dem Niehler Bürger- und Heimatverein und der Bürgerinitiative »Grüne Lunge Rennbahn« gegenüber.
Zum Eklat kam es Mitte Juli, als der Renn-Verein eine verdichtete Bebauung mit bis zu vier Stockwerken vorschlug – für die Gegner eine »Kriegserklärung«. Auch der Sinn des Dialogverfahrens wurde in Frage gestellt. »An einer sachlichen Diskussion schien auf beiden Seiten kein Interesse mehr zu bestehen«, sagt Moderatorin Maren Schüpphaus vom Osnabrücker Büro Hammerbacher. Jetzt soll es trotzdem weitergehen, ein informelles Treffen war für den 17. September angesetzt. Eine Lösung aber ist noch nicht in Sicht.
INFO
Eine ausführliche Dokumentation und aktuelle Mitteilungen zum Dialogverfahren Rennbahn stehen unter www.planungsdialog-rennbahn.de