Manchmal auch im Männercafé

Positive Vorstellungen davon, wie eine Einwanderungsgesellschaft aussehen könnte, werden aktuell kaum diskutiert. Diese Abwesenheit von abstrakten Großkonzepten biete auch eine Chance, meint der Kölner Psychologe und Autor Mark Terkessidis, der für den Kölner Kunstverein die Veranstaltungsreihe »Heterotopien der Einwanderungsgesellschaft« organisiert hat.
Der etwas sperrige Titel soll darauf hinweisen, dass das Alltagsleben in Deutschland viel weiter ist, als es uns die pessimistische Diskussion um gefährliche »Parallelgesellschaften« weis machen will. Die populäre Kultur der Einwanderungsgesellschaft schlägt sich nicht in großen Modellen nieder, sagt Terkessidis, sondern in vielen kleinen Räumen: in antirassistischen Gruppen, in neuen »gemischten« Familien und manchmal auch im scheinbar traditionellen »türkischen Männercafé«. Solche Plätze hat Michel Foucault einmal »Heterotopien« genannt.
Die Reihe beginnt am 16. Februar mit einer Diskussion zwischen dem Psychologen Paul Mecheril und der Dokumentarfilmerin Hito Steyerl. Am 3. März kommen Cem Özdemir und Santina Battaglia, zwei weitere Veranstaltungen, unter anderem mit Micha Brumlik, folgen.

Termine
16.2., 19 Uhr: Paul Mecheril und Hito Steyerl; 3.3., 19 Uhr: Santina Battaglia und Cem Özdemir. Kölnischer Kunstverein, Die Brücke, Hahnenstraße 6