Schokoladengeschichte
Das Rheinland gehörte einst zu den Hochburgen der Schokoladenfabrikation: 1839 eröffnete Franz Stollwerck sein Unternehmen, das wenig später zu einem der größten Produktionsorte für Schokolade werden sollte. Anfänglich wurden hier noch Hustenbonbons hergestellt, bis in den 1860er Jahren das Sortiment um Schokolade erweitert wurde und die Fabrik binnen kurzer Zeit florierte. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Deutschland bereits mehr als 15.000 Verkaufsautomaten für Schokolade. Die Familie Stollwerck war mit ihrer Idee nicht allein, im Rheinischen wurden viele Schokoladenwerke gegründet, die bis zum Ersten Weltkrieg wirtschaftliche Erfolge feiern konnten. Das Zwanzigste Jahrhundert schließlich brachte Veränderungen: Nach dem Zweiten Weltkrieg ebbte die Hochzeit der Schokoladenherstellung zusehends ab. Anfang dieses Jahres musste schließlich der Porzer Stollwerck-Standort seine Pforten schließen und hat damit auch das Ende einer fast 200-jährigen Firmengeschichte besiegelt. Gemeinsam mit der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität hat sich das Schokoladenmuseum näher mit der Geschichte der Schokoladenfabrikation im Rheinland beschäftigt und eine Ausstellung konzipiert, die die Hochs und Tiefs der Schokoladengeschichte im Rheinischen schildert, Erfindungen wie etwa den Fünfwalzenstuhl von Heinrich Stollwerck vorstellt und ein umfassendes Begleitprogramm aufgestellt hat.
Nicht nur für die Schlechtwetter-Tage bietet das Schokoladenmuseum ein großes Sommerferienprogramm für Kinder: Mit Zeit und Muse kann man sich hier erklären lassen, wie Kakaobohnen angebaut werden, welche Traditionen damit verbunden sind und wie Schokoladenherstellung sich über die Jahrhunderte verändert hat. Dazu gibt’s passende Workshops (»Von der Kakaobohne zur Tafelschokolade« oder »Schokoladeneis«), in denen Kinder mit den Grundlagen der Schokoladenherstellung vertraut gemacht werden; alternativ können in eigenen Kursen zum Beispiel Hohlfiguren gegossen werden.
Im Rausch der Schokolade, bis 14.11., Schokoladenmuseum,