Foto: Manfred Wegener

Missglücktes Stelldichein

Anfang Dezember wurde in Köln der »Stupid Public Design Award« verliehen. Eine Gruppe der »Köln International School of Design« (KISD) dokumentierte die schlimmsten Fälle von Dysfunktionalität, falschen Richtungsweisern, Über-Information und »völlig unverständlichen Dummheiten«. Uta Brandes, Dozentin an der KISD, die zusammen mit ihrem Kollegen Michael Erlhoff das Projekt leitet, berichtet von einem WC-Hinweisschild, das auf einen darunter befindlichen Papierkorb zeigt.

Prämiert wurde letztlich ein Fahrradständer am Habsburgerring/ Ecke Lindenstraße: Eine Seite des Ständers ist nicht zu nutzen, weil dies den Fahrradweg blockieren würde. »Wäre der Ständer um 90 Grad gedreht, könnten beide Seiten benutzt werden«, heißt es in der Begründung der Projektgruppe.

Ein StadtRevue-Ortstermin ergab allerdings, dass der Ständer dann aber auf dem Bürgersteig stehen müsste. Andernfalls würden einige Stellplätze von einem Baum oder einem Stromkasten versperrt. Immerhin bietet der Ständer überhaupt eine Möglichkeit, hier sein Fahrrad anzuschließen. Ann-Christin Warntjen von der KISD-Gruppe rechtfertigt dennoch die Preisvergabe: »Dann hätte man für diese Situation ein anderes Modell nehmen sollen. So wie es ist, ist es dummes öffentliches Design.«


StadtRevue fragt: Ist das ein würdiger Preisträger oder gibt es Fälle von noch dümmerem öffentlichen Design?
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