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Elfriede Jelineks »Ein Sturz«, das Ende Oktober im Kölner Schauspiel uraufgeführt wird, ist ein Stück über den Archiv-
Einsturz, den Ausverkauf der Stadt und den Wahn von Kapital und Technologie. Lesen Sie hier einen Vorabdruck.
Die Kölner Kunsthochschule für Medien wird zwanzig Jahre alt. Martin Klein hat
sich umgehört, welche Bedeutung die Schule heute hat – und was sich ändern soll
Im September eröffnet in Afghanistan der erste Skate-Park unter freiem Himmel. Marc Zanger aus Köln hat das Projekt im Auftrag von Titus und mit Unterstützung von Rupert Neudeck geleitet. Sebastian Züger berichtet von deren Erfahrungen
Im August findet zum zweiten Mal die Gamescom statt, die größte Computerspiele-Messe der Welt. In Deutschland sollen es rund zwölf Millionen Menschen sein, die regelmäßig digital spielen – vom Ego-Shooter-Gemetzel, vor dem viele Pädagogen warnen, bis hin zum Videospiel im Familienkreis samt Oma und Enkeln. Christian Steigels und Bernd Wilberg haben sich in Köln umgesehen
Die Kölner Messe ist wegen eines dubiosen Deals mit dem Oppenheim-Esch-Fonds in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Jetzt benötigt sie dringend eine Finanzspritze von fünfzig Millionen Euro. Ein Kommentar von Georg Wellmann
Kriminalität, Schwierigkeiten beim Stadionbau, schleppender Ticketverkauf – in Europa betrachtet man die Fußball-WM in Südafrika mit Skepsis. Achille Mbembe aus Johannesburg ist im Gespräch mit Christian Steigels optimistischer – die Probleme sieht der Historiker und Politologe an anderer Stelle
Von Krise noch keine Spur: Auf der Kölner MusikTriennale werden die letzten Werke Karlheinz Stockhausens aufgeführt.
Felix Klopotek war bei den Proben dabei
Die NRW-Wahl rückt näher, die FDP steigt ab.
Da sagen einige Konservative, die Zukunft sei eh Schwarz-Grün. Nava Ebrahimi hat junge Politiker beider Parteien getroffen, um sich ein Bild von der Zukunft zu machen
Am 3. März jährt sich der Einsturz des Historischen Archivs. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben und bedeutende
Dokumente der Kölner Stadtgeschichte wurden vernichtet.
Der Grund ist Schlamperei beim Bau der Nord-Süd-Bahn. Ein Bau, der nicht bloß gefährlich und teuer ist, sondern auch zeigt, wie unzeitgemäß die Kölner Verkehrspolitik ist, findet Bernd Wilberg.
Der Europäische Gerichtshof hat die Auftragsvergabe
für den Messe-Bau verurteilt. Sollte die Stadt dennoch an den Verträgen festhalten, könnte es teuer werden.
Ein Kommentar von Georg Wellmann
»Die Körperwelten« Gunther von Hagens’ haben Konkurrenz von Eventmanagern aus der Freizeitindustrie bekommen. Aber nicht immer stammen die gezeigten Leichen von freiwilligen Spendern. Fabian Kröger hat nachgeforscht.
Undercover-Journalist Günter Wallraff hat sich mit seiner Recherche zu Rassismus in Deutschland verhoben. Seine Print-Reportage »Schwarz auf Weiß« und der zugehörige Film sind konzeptuell fragwürdig und ästhetisch altbacken. Bernd Wilberg findet Wallraffs Vorgehen ärgerlich und hat mit dessen Berater Mouctar Bah und mit Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) gesprochen.
André Shepherd ist der erste desertierte US-Soldat, der in Deutschland politisches Asyl sucht. Auf einer Vortragstour spricht er über seine Situation als Deserteur und Flüchtling, in Köln redete er unter anderem vor hundert Realschülern. Im anschließenden Gespräch mit Anja Albert und Christian Steigels berichtet er von der Zeit im Irak, seiner Flucht und der Hoffnung auf ein neues Leben.
Vor dreißig Jahren startete mit der »Talentprobe« am Tanzbrunnen ein früher
Vorläufer heutiger Casting-Shows. Ende August kamen die Teilnehmer der ersten Show wieder zusammen und sahen sich die alten Filmaufnahmen an, die bald in einer WDR-Dokumentation zu sehen sein werden. Martin Klein über enthemmtes Publikum, gespannte Oberhemden und gezielte Persönlichkeitsvernichtung.
Elf Jahre von der Idee bis zur Ausführung – mit dem neuen Comedia Theater hat Köln endlich ein großes Haus für Kinder- und Jugendkultur. Die alte Comedia ist innerhalb der Südstadt umgezogen, um in der ehemaligen Feuerwache Süd und einem kubistischen Neuanbau in eine andere Ära zu
starten. Susanne Finken hat mit Jutta M. Staerk, der künstlerischen Leiterin, und Geschäftsführer Klaus Schweizer über die neuen Möglichkeiten gesprochen – nicht nur für das Kindertheater.
Nachdem der Berliner Popkomm erst mal die Luft ausgegangen ist, schickt sich das Kölner Festival c /o pop an, groß rauszukommen.
Rouben Bathke beleuchtet die Ausgangslage
Südlich von Köln liegt das Arp Museum Bahnhof Rolandseck. Nach Skandalgeschichten und der Eröffnung eines spektakulären Neubaus versucht es einen Neustart – unter anderem mit einer Ausstellung des Querulanten Jonathan Meese. Amin Farzanefar fuhr mit dem Zug vor.
Nach Fritz Schrammas Verzicht fand die CDU wochenlang keinen Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl.
Nun muss der Berliner Peter Kurth, der in Köln ein Nobody ist, in einen schwierigen Wahlkampf ziehen.
Frank Überall über den desolaten Zustand der Kölner CDU.
Das Belgische Viertel ist ohne Zweifel Kölns kreativstes Viertel.
Hier im Herzen der Stadt ist es nicht nur schön, hier werden auch schöne Dinge gemacht: Mode, Design, Kunst und Musik prägen das Leben rund um den Brüsseler Platz. Weit entfernt vom globalen Mode-Mainstream trifft man im »Block« zwischen Maastrichter und Antwerpener Straße auf einen frischen Urban-Look. Ähnlich erfrischend präsentiert sich die
Gastronomie mit attraktiven Bars, Cafes und einer variantenreichen Küche. Ein geballtes, kongeniales Potential also, das am 6. Juni erstmalig gemeinsam feiert – präsentiert vom StadtRevue Verlag. Den Besucher von le bloc erwartet ein Veedelsfest im Meltingpot mit vielen außergewöhnlichen Showrooms, Ateliers und Extra-Programm in den Hinterhöfen. Besonderes Highlight ist die große le bloc-Modenschau im Parkhaus an der Maastrichter Straße 41-43um 18 Uhr.
Das Belgische Viertel scheint etwas Magisches an sich zu haben. Seit Jahrzehnten ist es der Nukleus unterschiedlichster kreativer Szenen. Ob Avantgarde oder Pop, Musik oder Kunst, Clubs oder Galerien – was im Belgischen angesagt ist, ist auch im Rest von Köln ein Muss. Und die Geschichte geht weiter. In den letzten Jahren haben sich im Carré zwischen Venloer und Aachener Straße extravagante Jungdesigner und angesagte Labels niedergelassen.
Das Belgische Viertel hat sich zum Aushängeschild der Kölner Modeszene gemausert.
Eine Szene, die der aktuellen Finanzkrise trotzt, indem sie genau das tut, was man nicht erwartet: Ein großes Fest! Das neue Event le bloc am 6. Juni, veranstaltet vom StadtRevue Verlag zusammen mit über 40 weiteren Initiatoren, ist die beste Gelegenheit, die Kreativen des Belgischen Viertels kennenzulernen und gemeinsam zu feiern. le bloc, das ist Open-Air-Showroom, Catwalk, Party und viel Spaß. Aber nicht nur das Belgische brummt. Auch rund um die Engelbertstraße, in der Südstadt oder in Ehrenfeld beweist die Kölner Szene, wie weltstädtisch mittlerweile mit Mode und Design umgegangen wird. Auf den folgenden 28 Seiten stellen wir 11 Designer im Porträt vor und sprechen mit zwei renommierten Modeschöpferinnen über Kreativität in Zeiten von Wirtschaftskrise und Bio-Boom. Außerdem haben wir
die 130 schönsten Mode-Adressen für Euch zusammengestellt und kommentiert.
Die Kölner Katastrophe beschädigt eine Illusion nachhaltig, meint Felix Klopotek: Das Archiv ist kein Ort der freien und fröhlichen Wissenschaft.
Das verschwundene Stadtarchiv als Geschichtszeichen.
Ein Kommentar
In seinem neuen Buch »Wer ist wir? Deutschland und seine Muslime« präsentiert der Kölner Autor Navid Kermani den Islam als einen anderen Teil der Mehrheitsgesellschaft. Miltiadis Oulios sprach mit ihm über literarische Vorbilder, Alkohol in Teestuben und seine Kindheit im persischen Elternhaus.
In Köln stehen die Zeichen auf Wechsel.
Zwar herrscht immer noch Unklarheit über den Termin für die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen. Doch egal, ob Juni, August oder September, Jürgen Roters (SPD) will als gemeinsamer Kandidat von Rot-Grün Fritz Schramma (CDU) als Kölner Oberbürgermeister ablösen. Und er hat gute Chancen.
2007 wurde die Stichwahl abgeschafft, damit gewinnt automatisch der Kandidat mit den meisten Stimmen. Die FDP schickt mit Ralph Sterck einen eigenen Kandidaten ins Rennen – und könnte Schramma wertvolle Stimmen aus
dem bürgerlichen Lager kosten. Die Linke verzichtet dagegen auf einen eigenen Kandidaten.
Anja Albert hat mit Jürgen Roters gesprochen.
Das 1913 gebaute Deutz-Kalker Bad gehörte einst zu den schönsten und stimmungsvollsten Bädern Kölns. Aus der Schwimmhalle und der benachbarten Bibliothek soll nun ein modernes Hotel werden. Manfred Wegener hat das denkmalgeschützte Gebäude fotografiert und
Christian Steigels mit Schwimmern von Rhenania Köln gesprochen, für die das Bad in den 1950ern eine zweite Heimat war.
Der Islam wird sichtbar in Deutschland. Bundesweit sind
knapp 200 Moscheen in Planung, meist werden schon
bestehende Hinterhof-Provisorien durch repräsentative
Bauten ersetzt. Die Reaktionen sind unterschiedlich: Während es in Köln zu massiven Protesten kam, verlief der Bau der
Merkez-Moschee in Duisburg vergleichsweise unaufgeregt.
Anja Albert hat an beiden Orten nach Gründen gesucht.
Im Kölnischen Stadtmuseum eröffnet diesen Monat
die Ausstellung »Kunst der Roma – Roma in der Kunst«. Christian Steigels hat Künstler und Initiatoren getroffen und meint: Das Projekt ist ambitioniert, wohlmeinend und – etwas verworren
Unter dem Titel »Echt!« findet das Festival für Politik im Freien Theater erstmals in Köln statt. Es zeigt: Dokumentarische Aufführungen dominieren die Szene. Alexander Haas und Dorothea Marcus wollten wissen, warum das so ist
Die Porzer HipHop-Crews Deadline Dynastie und Komekaté
spielen mit dem Ghetto-Image ihres Viertels.
Oliver Minck hat sie getroffen
Die rechtsextreme »Bürgerbewegung Pro Köln« plant einen »Anti-Islam-Kongress« mit Demagogen aus ganz Europa. Anja Albert berichtet über den Widerstand, der sich in der Stadt dagegen formiert