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Vor 20 Jahren startete das Privatfernsehen in einer Garage mit 25 Mitarbeitern – im letzten Jahr war RTL der meistgesehene deutsche Fernsehsender. Wenn nach dem Umzug in die Rheinhallen 2008 das RTL-Logo auch am Kölner Messeturm leuchtet, kommt niemand mehr daran vorbei: Medienstadt Köln heißt vor allem Privatfernsehen.
Thomas Goebel hat den Kölner Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister gefragt: Was für ein Fernsehen erwartet uns in den nächsten 20 Jahren?
Als wir vor einem guten Jahr unsere Serie »Zukunft der Arbeit« starteten, waren uns die niederschmetternden Ergebnisse der einzelnen Analysen nicht bewusst. Müsste man die sechs bisher erschienenen Texte in einem Satz zusammenfassen, er lautete ungefähr so: Die Zukunft der Arbeit besteht in der dauerhaften Einführung von als Dienstleistungen deklarierten Billiglohnjobs, die die Leute obendrein noch als Gnade, Selbstverwirklichung und Errungenschaft der alten Arbeiterbewegung zu begreifen haben. Wir hatten durchaus gehofft, einer der AutorInnen würde uns eine schöne Utopie der Arbeit präsentieren – es hat sie ja schließlich immer wieder gegeben! Sie hießen Arbeitszeitverkürzung, Humanisierung der Arbeit und Selbstverwaltung. Felix Klopotek geht im letzten Text unserer Serie der Frage nach, was aus diesen Utopien geworden ist. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sie verwirklicht wurden, nur ganz anders, als die Protagonisten der Alternativbewegung es erhofften.
Seit dem SPD-Vorschlag, mal eben ein paar »Eliteunis« zu gründen, tobt die Debatte durch deutsche Talkshows und Zeitungen: Eliten – was ist das eigentlich? Nützen sie, schaden sie, und wer gehört überhaupt dazu?
Thomas Goebel, Yvonne Greiner, Bernd Imgrund und Felix Klopotek haben sich dem schillernden Begriff »Elite« von verschiedenen Seiten genähert, mit dem Elitenforscher Michael Hartmann gesprochen, die speziellen Machtpositionen in der Stadt Köln in Vergangenheit und Gegenwart betrachtet und zwei untypische Kölner Führungskräfte getroffen: Uni-Rektor Tassilo Küpper und Viva-Chef Dieter Gorny.
Die Kölner Bewerbung: Eine Suche nach dem Phantom »Europäische Kulturhauptstadt 2010«. Von Thomas Goebel und Melanie Weidemüller
Sprayer, Skater und die Stadt: Zwei Interviews mit Menschen, die sich mit Graffiti, Kunst im öffentlichen Raum und den Reaktionen darauf beschäftigen. Der Künstler Stefan Römer war in den 90er Jahren an den Kölner »InnenStadtAktionen« beteiligt, der ehemalige Writer und Sozialwissenschaftler Sascha Schierz schrieb seine Diplomarbeit zum Thema »Neoliberale Raumkontrolle am Beispiel Graffiti in Köln«.
Weitere Texte, Interviews und Illustrationen zum Thema »Streetculture« stehen in der aktuellen StadtRevue!
Das Januar-Heft der StadtRevueist eine Sonderausgabe mit einer extra-langen Fotostrecke: Auf 16 Seiten zeigen Kölner Fotografinnen und Fotografen ihr Bild von Köln.
Eines des Fotos ist auch hier im Netz zu sehen: Katja Heddingas Blick in den Ruheraum einer Kölner Sauna.
Von Linus Volkmann
Menschen, die Kunst bewegen, vermitteln, verkaufen und im Kunstmarkt zuhause sind: Zwei davon und ein Stück Kölner Kunstgeschichte stellen wir im Art-Cologne-Monat November vor. Der 1934 geborene Galerist Rolf Ricke kam mit dem ersten Kunstmarkt 1967 nach Köln und hat maßgeblich zum Ruf der Kunststadt beigetragen. Gerard Goodrow ist der neue künstlerische Direktor der Kunstmesse, 39 Jahre jung und soll die abgestiegene Art Cologne wieder zum Mekka der Kunsteinzelhändler machen.
Maik Söhler über die Privatisierung der Wassermärkte und die weltweiten Auseinandersetzungen um ein menschliches Grundbedürfnis: den Zugang zu sauberem Trinkwasser
Ist ein so komplexes und dynamisches Gebilde wie die moderne Großstadt planbar? In welchem Spannungsfeld agieren Stadtplanung und Stadtentwicklung? Ralf Niemzcyk beleuchtet die ehrgeizigsten aktuellen Projekte in Köln.
Ist die Krise der Musikindustrie nur ein partikulares Phänomen? Der Allmacht der Kulturindustrie schadet sie offensichtlich nicht.
Die öffentlich-rechtlichen Radiosender haben ein Problem: den Spagat zwischen ihrem Bildungsauftrag und der Suche nach ZuhörerInnen. Symptomatisch ist die Kulturwelle WDR 3 – ihre Hörer sterben aus. Die anstehende Reform könnte ähnlich drastisch ausfallen wie die Wandlung von WDR 1 zu Eins Live. Martin Klein hat nachgehört, wie man junge Menschen vor die Radiogeräte locken will.
Seit rund einem halben Jahr spielen Frauen unter dem Namen »Herzkreis« auch in Köln um Geld – um viel Geld. Schöngeredet wird die
Zockerei, die eine Variante der so genannten Schenkkreise ist, mit einer Mischung aus Esoterik und Frauensolidarität. Yvonne Greiner hat an einem Treffen der Herzkreis-Frauen teilgenommen.
Und das nicht erst seit gestern. In der StadtRevue analysiert der Hamburger Politökonom Fritz Fiehler die ökonomischen Prozesse, die der gegenwärtigen Misere zu Grunde liegen. Der Schriftsteller Dieter Wellershoff liefert 13 Aphorismen zur Definition der Kölner Kulturmetropole. Und Marcus Meier und Jendrik Scholz haben das Kölner Haushaltsloch von 540 Mio. Euro betrachtet und nachgesehen, wer und was es verursacht hat.
Mosaiksteine für das big picture
Konservativ oder alternativ? Das sind auch in der Kölner Karnevalsmusik keine Gegensätze mehr.
Unterschiede gibt es darin, wie und wo die Interpreten an ihre Stücke kommen. Martin Klein sprach mit Musikern und Veranstaltern von Höhnern bis Humba Efau über ihre Interpretation der »Kölschen Tön«
Welche Rolle spielt Arbeit in unserer Gesellschaft? Und wie wird Arbeitslosigkeit instrumentalisiert? Holger Schatz zeigt, warum die allseits geforderte Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht nur auf die Schaffung von Arbeitsplätzen zielt, sondern immer auch ein Klima von Angst und Schuld schürt.
Das Ausstellungsprogramm zeigt
vom 13.-19. Januar Interior Design
parallel zur Möbelmesse
Seit Mitte Oktober liegen gesetzliche Bestimmungen zur Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel vor. Sie könnten dazu führen, dass das Moratorium von sechs EU-Ländern gegen den legalen Anbau von Genfood kippt. Doch noch gibt es Bedenken, nicht nur von Verbraucherseite. Ralph Ahrens beleuchtet den Stand der Debatte. Manfred Wegener hat Gemüse geschnitten und fotografiert.
Interview mit dem Biennale-Initiator Heinz Peter Schwerfel über das Comeback des Künstlerfilms und neue Wege der Vermittlung.
Rückblick auf die einstige Filmkunst-Metropole Köln, an die heute wenig erinnert
Wer durch die Stadt schlendert, sieht alle naselang eine Baustelle, und oft entsteht dort ein Hotel. Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten aber ist längst höher als der Bedarf, die Konkurrenz groß. Was denken sich also Hoteliers aus, damit man bei ihnen übernachtet? Und welche Ansprüche stellen die Gäste? Bernd Wilberg hat sich in Luxushotels umgeschaut und sich nach den Strategien erkundigt.
Sarah Crumbach, geboren 1984, lebt in Neuss, sie ist Abiturientin und Erstwählerin.
Feridun Zaimoglu, geboren 1964 in der Türkei, lebt seit mehr als 30 Jahren in Deutschland, seit 1985 in Kiel, inzwischen deutscher Staatsbürger. Er studierte Kunst und Medizin, war Kolumnist für Die Zeit und Spex. Der Schriftsteller und Drehbuchautor erhielt 1997 den civis Hörfunk- und Fernsehpreis für »Deutschland im Winter – Kanakistan. Eine Rap-Reportage«. Sein Buch »Kanak Sprak« wurde als Hörspiel produziert und mehrmals für das Theater bearbeitet. »Abschaum« wurde von Lars Becker mit dem Titel »Kanak Attack« fürs Kino verfilmt. Mit »Liebesmal, scharlachrot« veröffentlichte er 2000 seinen ersten Roman, sein neues Buch »German Amok« erscheint im Herbst 2002.
Weil Industrie-Pop zunehmend ideenlos und unrentabel wird, lautet die Parole wieder »Gimme Indierock«.
Wenn Menschen in einer Krise stecken, gehen sie gewöhnlich zum Psychiater. Warum eigentlich nicht die Musikindustrie?
Am 7. Juni fand in Jerusalem die erste schwul-lesbische Pride-Parade statt.
Organisiert wurde sie von den Initiatoren des Jerusalem Open House (JOH) – einem Zentrum für Schwule, Lesben und Transgender mitten im Zentrum der Stadt – in dem sich sowohl Israelis als auch Palästinenser treffen. Nicole Benteler sprach mit dem Geschäftsführer
Hagai El-Ad über Hoffnungen und Alltag in einer Stadt, in der Gewalt und Krieg allgegenwärtig sind.