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Aufruhr in der Südstadt! Das Veedel steht für den Aufbruch der sozialen Bewegungen, der seinen symbolischen Höhepunkt 1980 in der Besetzung des Stollwerck-Geländes fand. Doch die Hausbesetzer von damals sind die Hausbesitzer von heute — und wollen ihre Ruhe haben. Ruhen sie sich auf ihrem Mythos aus? Die Altvorderen stören sich an einer neuen Generation, die andere Vorstellungen hat. So entzündete sich zuletzt ein erbitterter Streit um das geplante Straßenfest »Bunt im Block«, der auch ein Konflikt der Generationen ist. Wie ein Sinnbild für das Ende der Idylle kam es im September zu einem Skandal — ausgerechnet im Bürgerhaus Stollwerck feierten Rechtspopulisten eine Party. Was ist passiert im Veedel, das für mediterranes Flair, lässiges Miteinander und kölsche Toleranz stand?
Köln ist Fotostadt. Bei der Photokina werden die neuesten Kameras vorgestellt, bei der Photoszene die interessantesten Bilder. Leonie Pfennig hat sich hinter die Objektive begeben und erzählt, wie die Fotografie in Köln eine Heimat fand und wer die interessantesten Fotografen der Stadt sind
Diesen Monat reiht sich in der Eventstadt Köln wieder ein Großereignis an das nächste: Altstadt-Lauf, Deutzer Straßenfest, City-Festival zur Gamescom — was viele Menschen nach Köln lockt, nervt immer mehr Kölnerinnen und Kölner. Eine Debatte über den Sinn von Events ist entbrannt. Wie viele Schlagerbühnen und Fressbuden, wie viel Lärm und Müll, wie viel Ballermann tut der Stadt gut?
Radwege, die im Nichts verschwinden, gefährliche Kreuzungen, Schlaglöcher. Radfahren macht in Köln keinen Spaß und ist gefährlich. Dabei hat die Stadt in den vergangenen Jahren viele Konzepte für besseren Radverkehr erstellt. Auf der Straße ist davon nicht viel angekommen. Warum eigentlich nicht?
Christian Werthschulte und Jan Lüke haben sich auf den Sattel geschwungen, Marcel Wurm hat Unorte des Radverkehrs fotografiert. Und das Stadtrevue-Team hat Überlebenstipps fürs Radfahren in Köln zusammengestellt
Die Restaurants sind proppevoll. Die Kölner gehen wieder gerne essen. Die Spitzengastronomie hat von dieser Entwicklung lange nicht profitieren können. Sterneküche wirkte altmodisch. Jetzt aber weht ein frischer Wind durch die Kölner Spitzenküchen: Junge Köchinnen und Köche brechen mit den Konventionen. Die Stadtrevue hat ihnen
in die Töpfe geschaut
Die »Ost-West-Achse« ist völlig überlastet, und die Zahl der Fahrgäste steigt weiter. Gerade läuft die Bürgerbeteiligung zum Ausbau der Strecke — doch die wirkt wie eine Werbekampagne für eine neue U-Bahn. Neun Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchivs soll ein Tunnel mitten durch die Innenstadt gebuddelt werden
Coffeeshops in der Kölner Innenstadt? Gute Idee, finden Bezirkspolitiker. Doch bislang durfte noch keine deutsche Stadt kontrollierte Cannabis-Abgabestellen einrichten
Die Zeit des Heroins ist bald vorbei? Für Köln stimmt das nicht. Am Wiener Platz, Neumarkt oder Friesenplatz ist das Elend der Abhängigen für jeden sichtbar. Nun will die Stadt das Drogenproblem in den Griff kriegen — mit mehr Hilfsangeboten und Konsumräumen
Der Karneval ist ein Fest der Anarchie und der Umkehrung der Werte: Entgrenzung, Rausch, Exzess heben die Ordnung auf. Das einfache Volk verkleidet sich und probt den Aufstand, indem es mit Konventionen bricht. Die kölschen Jecken haben zum Auftakt der laufenden Session also ganze Arbeit geleistet: Am Elften im Elften wurde massenweise gesoffen, gepöbelt und randaliert. Kölns Innenstadt glich einem Schlachtfeld. Solche Auswüchse will die Stadt Anfang Februar verhindern. Wie soll das funktionieren? Kann man dem Karneval Regeln auferlegen? Oder ist er ohnehin längst zum kölschen Ballermann-Event für Party-Touristen geworden?
Grüße aus der No-Go-Zone
»Kinderlebensmittel« haben zu viel Zucker, Fett und Salz. Die Lebensmittelbranche nimmt in Kauf, dass immer mehr Kinder krank werden
Getrenntes Spielzeug für Mädchen und Jungen fördert Rollenklischees — und den Umsatz der Hersteller
Kinder im Visier der Werbung
Für die Werbung sind Kinder vor allem: Wirtschaftssubjekte, die große Gewinne versprechen. Wir haben uns angesehen, wie Unternehmen mit Influencern, Gendermarketing und Süßwaren-Werbung aus Kindern treue Konsumenten machen — und deren Gesundheit dabei aufs Spiel setzen. Wie radikal das Gendermarketing verfängt, zeigt die Künstlerin JeongMee Yoon in ihrer Foto-Reihe »The Pink and Blue Project«
Alles völlig übertrieben?
Aber es gibt auch andere...
Fahrverbote als letzter Ausweg
Zwar sehen auch die Grünen...
Der Diesel-Skandal hat die Menschen aufgeschreckt: Das Gift in unserer Luft ist wieder ein Thema. Dabei werden schon seit Jahren die Grenzwerte überschritten, ohne dass jemand Alarm geschlagen hätte. Nun drohen den Großstädten womöglich Fahrverbote für Autos. Doch was manchen Umwelt-Aktivisten freuen würde, wäre ein Desaster
Jan Lüke ist Stadtrevue-Redakteur, seit zehn Jahren Ehrenfelder und
findet eine ausgewogene Mischung heute eher im Müsli als im Veedel
Felix Klopotek ist Stadtrevue-Redakteur, wohnt seit 13 Jahren im Veedel und wundert sich über den gemütlichen Protest der Ehrenfelder
Anfang der 80er Jahre stand Ehrenfeld vor Veränderungen. Auf der Venloer Straße begann der Bau einer U-Bahn. Zudem standen viele Handwerks-betriebe, die das Viertel in der Nachkriegszeit prägten, vor dem Aus. Der Fotograf R. Maro lebte damals in der Glasstraße. Für die Stadtrevue zeigt er die Proteste und das Veedelleben jener Tage. Heute ist Ehrenfeld erneut im Umbruch. Migranten und Arme werden durch steigende Mieten verdrängt, Freiflächen fehlen, der Verkehr kollabiert. Nun droht auch noch ein kultureller Kahlschlag. Das Szeneviertel ächzt unter der Last seines Hypes. Wir haben uns auf einen Rundgang durch Ehrenfeld begeben und mit denen gesprochen, die den Wandel gestalten müssen.
Kurz vor der Bundestagswahl spricht Deutschland über den Dieselskandal und nitratverseuchtes Trinkwasser — die Folgen von Autowahn und Massentierhaltung. Die Grünen haben dagegen stets gekämpft. Doch die Wähler lieben sie nicht, in Umfragen liegen sie Mitte August bei gerade sieben Prozent. Warum?
Die Stadtrevue hat sich in der Grünen-Hochburg Köln auf Spurensuche begeben. Der Politologe Lothar Probst spricht im Interview über mögliche Gründe für das Feindbild »Grüne«
Die Fehlplanungen und die enorme Geldverschwendung bei der Bühnensanierung müssen untersucht werden. Sie sind nicht das Werk einzelner, sondern das Desaster hat System
Be...
Die Bühnen der Stadt am Offenbachplatz sollten saniert werden — doch alles wurde nur noch schlimmer. Die Baustelle ist im Chaos versunken, frühestens 2023 werden Oper, Schauspielhaus und Kinderoper eröffnen. Das wird 570 Millionen Euro kosten, mehr als doppelt so viel wie angekündigt. Wir haben die Baustelle besichtigt und mit Bernd Streitberger, dem Technischen Betriebsleiter der Bühnen, über Zeitdruck und fehlende Kontrollen gesprochen. Zum Schluss untersuchen wir, wie Köln mit dem Skandal umgeht und was eigentlich geschehen müsste
Wolfgang Niedecken, Tommy Engel, Brings — Köln hat einige Popstars hervorgebracht. Aber im Laufe der Jahre standen sie immer weniger für einen eigenständigen Pop-Entwurf als für schunkelselige Heimatanbetung. War dieser Abstieg zwangsläufig? AnnenMayKantereit, Golf, Klee machen heute Pop in der Domstadt. Ihre Musik könnte vom Kölschrock nicht verschiedener sein. Felix Klopotek und Oliver Minck haben die unterschiedlichen Szenen begutachtet und erzählen von ihrem Glanz und Elend. Dörthe Boxberg hat ihre Bühnen fotografiert
Reformation, Humanismus, Aufklärung? In Köln lange unbekannt. Während sich Bürger anderer Städte neuen Ideen öffneten, beteten die Kölner lieber die Gebeine der elftausend Jungfrauen an. Böse Zungen behaupten, noch heute sei Köln irgendwie rückständig. Was aber, wenn damals die »Evangelischen« gesiegt hätten? Wäre Köln heute der Streber unter den Städten, modern und wohlhabend? Oder sähe ganz Köln wie Mülheim aus? Anne Meyer erzählt die evangelische Geschichte Kölns. Melanie Weidemüller stellt einen Luther-Roman vor, der die Welt des ausgehenden Mittelalters erahnen lässt und den Reformator als streitbaren Poeten zeigt. Geschrieben hat den »teutschen Roman« ein Muslim: Feridun Zaimoğlu
Reformation, Humanismus, Aufklärung? In Köln lange unbekannt. Während sich Bürger anderer Städte neuen Ideen öffneten, beteten die Kölner lieber die Gebeine der elftausend Jungfrauen an. Böse Zungen behaupten, noch heute sei Köln irgendwie rückständig. Was aber, wenn damals die »Evangelischen« gesiegt hätten? Wäre Köln heute der Streber unter den Städten, modern und wohlhabend?
Oder sähe ganz Köln wie Mülheim aus? Anne Meyer erzählt die evangelische Geschichte Kölns. Melanie Weidemüller stellt einen Luther-Roman vor, der die Welt des ausgehenden Mittelalters erahnen lässt und den Reformator als streitbaren Poeten zeigt. Geschrieben hat den »teutschen Roman« ein Muslim: Feridun Zaimoğlu
»Fußgängerzonen haben einen unglaublich tollen Klang!«
Der Handel verbündet sich mit dem Fußgänger für bessere Gehwege. Doch die Harmonie ist trügerisch