Tamada

Für Kölns einziges georgisches Lokal lohnt der Ausflug nach Niehl

Georgisch. Das einzige Lokal mit georgischer Küche steht jetzt in Alt-Niehl, hinterm Hafen, vor den Ford-Werken. Im ehemaligen Schomdorf’s ist die Einrichtung kaum verändert. Warum auch? Man hat Platz, zudem besitzt der Raum eine angenehme Akustik. Unter den Vorspeisen überwiegt jenseits der Suppen (mit Lamm und Kräutern, 4,90 €) sauer Mariniertes, etwa ein herzhafter Salat aus Kapern, Estragon und roten Zwiebeln (nur 4,20 €).

Zwar sind die Vorspeisen vegetarisch, die Hauptgerichte aber fast immer mit Fleisch. Mtsvadi sind Spieße mit Schwein, Lamm oder Hähnchen (rund 9–15 €), zu denen Paprika und Zwiebeln oder Kartoffeln serviert werden. Das sind deftige, aber akkurate Mahl­zeiten mit landestypischen Würzsößchen. Die Hähnchenschenkel werden mit der reduzierten fruchtig-herben Brombeersauce und den gebackenen Quitten zum Erlebnis. Aromatisch schlichter sind Khachapuri: frische fluffige Hefeteigbrote, die optisch an amerikanische Pizza erinnern. Sie sind mit Käse, Ei oder Fleisch gefüllt und passen kaum noch auf die Teller — ideale Trinkhilfen! Man bekommt gefälliges georgisches Flaschenbier aus dem Hause Zedazeni (3,95 €/0,5l), von dem auch die Birnen- und Estragon-Limo (4,70 €/0,5l) stammt. Das Renommee georgischer Weine bestätigt sich bei den Weißen mit durchweg moderner Stilistik (Rkasiteli, 4,90 €/0,2l). Der schwach besetzte Service ist patent und geradezu herzlich.

50735 Köln, Niehl, Sebastianstr. 175, Tel. 712 33 65, tamada-koeln.de,
Ö: 16-22, Sa / So ab 14, R: Mo