Augustin

Bürgerlich im Kunibertsviertel

Eric Werner, Sterne-Koch im Astrein in der Nordstadt, hat im Classik Hotel Antonius, dem ehemaligen Hopper, ein zweites Restaurant eröffnet. Blickfang im Saal ist ein Ensemble Dutzender Kronleuchter. Noch verwaist ist der lauschige Innenhof des Hotels. Es gibt jeweils eine Handvoll Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts mit klassischen Zutaten.

Leider fehlt den Gerichte die Finesse, die man von Werner kennt: Der Krabbensalat wird von einer massiven Cocktailsauce dominiert, die Aromen von Chicorée und Orange schlagen kaum an. Die Portion, serviert in einer altmodischen Krabben-Form, ist klein, der Preis üppig (21 €). Rustikal ist der Strudel von der recht kräftig geräucherten Steckrübe in Dunkelbiersauce (22 €). An sich Feineres wie gefüllte Perlhuhnbrust (25 €) oder die Seezungen-­Roulade (19 €) zeigen eine stumpfe Aromatik, Fisch und Fleisch kommen in ihren kompakten Teigeinfassungen nicht zur Geltung. Das Kartoffel-Gurkensalätchen zur Seezunge wirkt wie vom Partybüfett, und Blattsalat, Granny Smith und Radieschen können nichts retten. Sogar der Pfälzer Weißburgunder (7 €/0,15l) schmeckt flach. All das und der nicht sonderlich organisierte Service lassen einen irritiert zurück, umso mehr, wenn man das Niveau von Erics Werners Stammhaus kennt.

50668 Köln, Kunibertsviertel, Dagobertstr. 32, Tel. 953 133 54, augustin-restaurant.com, Ö: 12-14 & 18-22, Di nur ab 18, R: Mo