So viel wird von Inklusion gesprochen, aber auch in der Gastronomie findet man sie in Köln nur selten verwirklicht — sowohl für Gäste als auch für Mitarbeiter. Mit »Wo ist Tom?« hat der Verein Lebenshilfe Köln vor gut zehn Jahren ein integratives Café in Sülz eröffnet, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung auf dem Ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Nun gibt es einen Ableger auf dem ehemaligen Kinderheimgelände am Sülzgürtel, wo früher das Restaurant Platz 4 ansässig war.

Der große Raum ist nüchtern, aber ansprechend möbliert. Durch die großen Fenster­fronten fällt viel Tageslicht. Man bestellt, indem man seinen Wunsch auf einer laminierten Speisekarte mit Filzstift markiert. Die Auswahl ist riesig: Frühstücksvarianten, Ciabatte, Pfannkuchen, Suppen, Salate — ähnlich groß ist auch das Getränkeangebot (guter Cappuccino 3,30 €). Auf der Wochenkarte findet sich eine Handvoll ansprechender Gerichte. Neben Fleischspeisen wie einem Erdnuss-Hähnchen-Eintopf sind auch immer vegetarische Kreationen gelistet, etwa eine Aubergine mit Kürbis, Tofuwürfeln und Walnüssen samt üppigem, gut angemachten Blattsalat für faire 11,90 €.

Die Qualität der Kuchen, meist Cheesecakes, ist gut, wenn auch nicht unbedingt saisonal (Erdbeer-Cheesecake 4 €). Die Präsenz am Tisch könnte trotz Andrang etwas höher sein, zur Not geht man halt an die Theke, um noch ein Getränk zu bestellen. Ist es voll, nimmt auch die Lautstärke zu. Man kann dann aber auch schön auf der Terrasse zum Platz hin sitzen.