Von Lettland nach Kalk: Krišjānis Zeļģis

Literarisches Quadrat

Wegen der Corona-Pandemie wird das Euro­päische Literaturfestival Kalk zum Open-Air

Nicht nur Konzerte und Partys oder Theater haben es seit Monaten schwer, auch Literaturveranstaltungen leiden unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit Covid-19. Gerade selbstorganisierte und -verwaltete Strukturen arbeiten bei Lesungen und Workshops meist mit einem begrenzten Platzangebot, da abseits großer Events wie der lit.Cologne schlicht nicht so viel Geld mit solchen Kleinstveranstaltungen zu machen ist. In Zeiten von Abstandsregeln und Hygienekonzepten müssen also neue Wege gefunden werden.

Das Europäische Literaturfestival in Köln-Kalk (kurz: ELK2) findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt, diesmal bevorzugt unter freiem Himmel. Das ist im Angesicht der veränderten Klimalage auch Anfang September noch möglich ohne gegen die Regengötter wettern zu müssen. Auf dem Ottmar-Pohl-Platz wird ein Set-Up für Lesungen und Diskussionen aufgebaut — mit dem nötigen Platz für alle Schau- und Hörlustigen.

Warum eigentlich gerade Kalk? Warum nicht? Schließlich ist das ortsansässige Integrationshaus Mitveranstalter des Festivals. Alleine stemmt man den organisatorischen Aufwand nicht, sondern hat sich mit dem KUNTS e.V. und dem dazugehörigen Kölner Literaturmagazin KLiteratur ordentlich Hilfe an Bord geholt. Jonas Linnebank von KLiteratur leitet einen Schreibworkshop, an seiner Seite ist Adrian Kasnitz vom Verlag Parasitenpresse. Beide sind auch für das Programm des Festivals verantwortlich.

Insgesamt acht Dichter*innen sind bei der diesjährigen Ausgabe zu Gast: Pablo Jofré stammt aus Chile, Zahava Khalfa aus Israel und Eleonore Schönmaier aus Kanada. Die drei Lyriker*innen arbeiten indes auch in Europa — das Konzept des Festivals wird also nicht überreizt.

Dazu gesellen sich außerdem der Däne Rasmus Nikolajsen, der Lette Krišjānis Zeļģis, aus Griechenland stammt Margarita Athanasiou, der Ungar Zoltán Lesi, sowie der Serbe Željana Vukanac. Alle acht Autor*innen lesen am Freitag, dem 4.9., ab 18 Uhr auf dem Ottmar-Pohl-Platz bei der Eröffnungsveranstaltung kurze Passagen aus ihrem Werk — selbstverständlich in der Originalsprache. Eine deutsche Übersetzung wird nachgeliefert. Samstags gibt es dann die Chance längere Lesungen zu hören. Der Zutritt ist an allen Tagen frei und kostenlos — bei hoffentlich gutem Wett

Info: eulit.org