Kurzes Vergnügen

Shorts im Winter

Der kürzeste Tag des Jahres wird auch an mehreren Orten in Köln wieder zum Kurzfilmtag

Der Kurzfilmtag am 21. Dezember geht zurück auf eine Idee aus Frankreich. Dort wurde »Le Jour le plus court« nach dem Modell der »Fête de la musique« ins Leben gerufen und findet mittlerweile in über zwanzig Ländern statt. Die deutsche Variante wird von der AG Kurzfilm — Bundesverband Deutscher Kurzfilm koordiniert. Nicht nur die Terminwahl verweist auf einen spielerischen Umgang, dieses Jahr steht unter dem Motto »Ich sehe was, was du nicht siehst«. Jede*r kann Filmvorführende*r werden, erforderlich ist lediglich eine Anmeldung auf der Homepage. Und

jeder Ort darf zum Kino werden — neben klassischen Lichtspiel­­­häusern gerne auch Altersheime und Kitas, Wälder und Naturparks, Hinterhofgaragen und Wohngemeinschaften in den zahlreichen beteiligten Städten. So werden Architektur-Studierende der RWTH Aachen einen Tag lag in verschiedenen Inszenierungen städtische Räume umnutzen und die Ergebnisse dieses Prozesses samt Reaktionen der Anwohner*innen und Passant*innen am Kurzfilmtag in der Liebigstraße 257, einem früheren China-Imbiss, zusammen mit dem Verein »Klug — Köln leben und gestalten« filmisch präsentieren.

Seit dem ersten Kurzfilmtag 2012 ist die Kölner Filmpalette dabei. »Kurzes zu Krise und Klima« ist deren aktueller Abend überschrieben. Sieben Filme aus Brasilien, Finnland und Deutschland, die auf eine Gesamtlänge von 85 Minuten kommen, setzen sich mit den beiden großen Themen der Stunde auseinander. Auch im Rex am Ring werden Kurzfilme präsentiert — und im Filmforum im Museum Ludwig laufen sie im Rahmen einer bemerkenswerten Kooperation der Kunsthochschule für Medien (KHM), der Internationalen Filmschule (ifs) und des Kölner Kurzfilmfestivals (KFFK). Für die beiden Kölner Hochschulen ist der Kurzfilmtag ein hervorragendes Fenster, um auf großer Leinwand Arbeiten ihrer Studierenden vorzustellen — ein Angebot, das vom Publikum immer wieder dankend angenommen wird.

Falls die Teilnehmenden nicht mit eigener Expertise ein Programm gestalten können oder möchten, dürfen sie alternativ auf fertig zusammengestellte Angebote der Kurzfilmtag-Macher*innen zugreifen: »Ukrainian Shorts« oder »Die Magie der Animation« sind Kurzfilmpakete, die sich Interessent*innen für 80 Euro zukommen lassen können, um sich am dunkelsten Tag des Jahres mit weiteren Filmfreund:innen in einem Kiosk, einer Küche oder einem anderen Pop-Up-Kino zu versammeln. 

Der Kurzfilmtag, Mi, 21.12., Infos zu Spielstätten und Filmprogrammen unter kurzfilmtag.com