Frohnatur

Weinbar in Ehrenfeld

Wo Jahrzehnte Kölsch floss, wird nun Naturwein eingeschenkt. Das Betreiber-Team führt eine Weinhandlung im Kwartier Latäng. Besser als an der gefliesten Theke, sitzt man an den kleinen, etwas eng gestellten Tischen. Dass Naturwein anders schmeckt als herkömmlicher Wein, begeistert gerade viele. Man sollte reservieren.

Die Offenen wechseln, zuletzt war ein perlender »Frauenpower Rosé« (7 €/0,15l) von Marto Wines aus Rheinhessen dabei, der Dornfelder, Riesling und die für die Region typische weiße Siegerrebe zusammenbringt. Er hat eine urwüchsige Frucht, wie überhaupt die Weine hier rurale Noten oder sogar Anklänge an Obstsaft zeigen. Eine rote Cuvée ­

»Al dente« (9 €), gleichfalls Marto Wines, kombiniert Spät- und Grauburgunder und wird wie manches hier als »funky« angekündigt. Die Roten werden alle gekühlt serviert und sind so unkompliziert, dass sie fast als Durstlöscher dienen können. Das Angebot an Flaschen ist groß, Schwerpunkt Deutschland.

Obwohl man zum Getränk isst und nicht zum Essen trinkt, sind die Speisen ambitioniert. Gut ist der fermentierte Reibekuchen mit Labneh und Rübenkraut-Sirup (12 €), ­herausragend die in Quittensaft marinierte Gelbe Bete (16 €) mit ledriger Konsistenz. Die Makrele (24 €) fällt schlicht aus: kross gegrillt, serviert mit Chicorée und etwas Zitrone. Drei Gänge braucht man, um satt zu werden, die Preise sind sportlich, was dem Zuspruch keinen Abbruch tut.

50823 Köln, Ehrenfeld, Hansemannstr. 33, frohnatur-weinstube.fun, Ö: 18–0, R: So–Di