In diesem Souterrain bekam Daniel Gottschlich mit seinem »Ox & Klee« den ersten von heute zwei Michelin-Sternen. Nach dem Umzug wurde zuletzt hier vietnamesisch gekocht. Dabei bleibt es, aber nun ist das Niveau höher — die Preise kaum. Drei Gänge gibt es schon für 36 €, vegetarisch für nur 29 €, wobei man die Gänge selbst wählen kann. Mittags kosten Hauptspeisen um 15 €.

Die Küche hebt sich deutlich vom Gros ­asiatischer Lokale mit oft überwürzten Currys und Nudelsuppen ab. Stattdessen gibt  es etwa eine leichte Spargelsuppe mit Enoki-­Pilzen, Tofu, Wachteleiern (»Súp măng chay«) oder »Bò kho chay«, ein sämiges Gemüse-­Ragout mit Saitan und knusprigem Tofu. Die Aromen sind vielschichtig, nie aufdringlich. Das gebeizte Hamachi-Filet wird mit Maracuja, Kokos, aber auch Zwiebeln und Erdnuss aromatisiert, der krosse Schweinebauch mit Gurke, Lauch und grüner Mango. Küchenchef Hoa Hiep Lam, der bereits das Café 1980 im Mauritiusviertel betreibt, arbeitet kreativ und äußerst sorgfältig. Das zeigen auch Desserts wie die Crème brûlée mit vietna­mesischem Kaffee.

Dazu gibt es einige renommierte, meist deutsche Weiß- und Rotweine, die i 0,15l-Glas fünf, sechs Euro kosten (Weißburgunder von Pflüger, Spätburgunder von Deutzerhof), außerdem alkoholfreien »Sparkling Juicy Tea« aus Riesling-Trauben von der Obstkelterei Van Nahmen.