Eingang zu Anke Schmidts Welt, Foto: Galerie Anke Schmidt

Beständig und Frisch

Die Galeristin Anke Schmidt nimmt sich Zeit für ihre Künstler*innen

In einem etwas unscheinbaren Innenhof, gesäumt von einem modernen Gebäudekomplex, auf der Schönhauser Straße, findet sich die Galerie Anke Schmidt. In direkter Nachbarschaft zur Galerie Thomas Zander und dem Forum für Fotografie und unweit des Auktionshauses Van Ham gelegen, findet sich hier ein Ort der Kreativität. In den Galerieräumen mischt sich das Tageslicht, das durch das große Frontfenster einfällt, mit dem künstlichen Deckenlicht zu optimalen Lichtverhältnissen. Der Raum bietet genügend Möglichkeiten, Kunst zu zeigen, sowohl großformatige Leinwände als auch bildhauerische oder fotografische Werke.

Begonnen hat Anke Schmidt als Mitarbeiterin bei Rolf Ricke, der 1963 als Galerist in Kassel begann und 1968 nach Köln übersiedelte. Er war einer der ersten, der amerikanische Positionen der Pop- und Abstract Art zeigte. Nach Rickes Eintritt in den Ruhestand gründete Anke Schmidt zusammen mit Iris Maczollek eine gemeinsame Galerie und führte Rickes Idee und Ausrichtung der amerikanischen Kunst weitestgehend weiter. Seit vielen Jahren betreibt sie nun die Galerie erfolgreich alleine, am derzeitigen Ort seit 2010.

Viele der Künstler*innen arbeiten schon einen langen Zeitraum mit Anke Schmidt zusammen. So gehören die Industriewerkstoffplastiken von Birgit Werres mit den organischen Formen oder die verdichteten farbigen Oberflächen von Stephan Baumkötter schon viele Jahre zum Programm. Das Beständige wird ab und an durch den frischen Wind von Neuzugängen ergänzt, wobei Schmidt hier Wert darauf legt, genügend Zeit für alle Künstler*innen aufzubringen. Der kreative Input und der stetige Austausch steht im Fokus der Galeriearbeit. Die Idee hinter dem Programm wird durch diese Impulse und durch Eindrücke bei Reisen, Messen und Begegnungen stetig neu durchdacht. »Das Schöne ist, dass nichts wirklich vorhersehbar ist und sich stetig neue, spannende Dinge ergeben«, wie Schmidt sagt.

Den Kunstherbst eröffnet die Galerie mit den abstrakten malerischen Arbeiten des amerikanischen Künstlers David Reed (*1946 in San Diego). Wellen und Schleifen schlängeln sich ineinander verwoben über den Maluntergrund und scheinen oft aus dem Bild herauszutreten. Den Arbeiten liegt die sich wiederholende Korrektur zugrunde, mit dem Spachtel aufgetragene Farbe schleift Reed ab und trägt neue auf, korrigiert so das Gesamtergebnis. Es entsteht eine spannungsreiche, abstrakte Dynamik.