Galerist blühender Kunstlandschaften: Philipp von Rosen

Der Charme der Seriosität

Neues von der Galerie Philipp von Rosen

Im letzten Sommer ist die Philipp von Rosen Galerie in die Gertru­den­straße in der Kölner Innenstadt umgezogen. »Straight Flush« hieß die Eröffnungsausstellung, mit der von Rosen sein Gewinn­blatt präsentierte und einmal alle Künst­ler*innen der Galerie gemeinsam vorstellte. Mit den meisten von ihnen arbeitet der Galerist  schon viele Jahre zu­sammen.

Einen Glücksspieler wird man in seiner Person allerdings nicht vermuten. Wenn einem von Rosen begegnet, dann meist in Anzug und Hemd und mit dieser sym­pathischen Verbindlichkeit, mit der er ein Gespräch führt. Es gibt für einen Galeristen sicher ungünstigere Eigenschaften, als seriös zu wirken.

Gleich nach seiner Promotion über den Land-Art-Künstler Micha­el Heizer ging er in den Kunst­handel und wurde bald Direktor der Kölner Kewenig Galerie. Dort traf er den Kollegen Philipp Figge, mit dem er 2006 in den ehemaligen Räumen von André Buchmann an der Aachener Straße die Figge von Rosen Galerie eröffnete. Die ersten Ausstellungen bestritten Koen van den Broek, Corinna Schnitt, Bas de Witt und Javier Téllez, später kamen unter anderem Ignacio Uriarte und Yelena Popova hinzu. Auch jetzt bezog Philipp von Rosen wieder eine renommierte Adresse; die Etage, die er sich mit dem Auktionator Ketterer teilt, war zuvor Standort der Galerie Michael Werner.

Zur Galeriegeschichte gehört auch eine über knapp vier Jahre geführte Dependance in Berlin. Nach der Auflösung der Partnerschaft wurde sie 2015 geschlossen und der Hauptsitz in Köln zur Philipp von Rosen Galerie.

An der ursprünglichen Ausrichtung des Programms hat sich nichts geändert. Im auf den ersten Blick eher heterogen wirkenden Künstler*innenstamm lassen sich, wie von Rosen es formuliert, tatsächlich zwei inhaltliche Schwerpunkte erkennen. Ihre Werke sind entweder von politischen und sozio­logischen Themen geprägt oder sie reflektieren die Bedingun­gen und Definitionen des jeweiligen künstlerischen Mediums.

Aktuell zeigt die Galerie neue Werke von Jonas Maas, der bei Winfried Virnich und Tomma Abts Malerei studierte. Das traditionsreiche Experiment mit den »konkreten« Bild­elementen Farbe, Fläche, Linie, Volumen und Raum dockt er in der Gegenwart an, ­indem er seine Motivvorlagen mithilfe eines Bild­bearbei­tungs­programms digital komponiert. Die diversen Ebenen dieser attraktiven Bildobjekte durchdringt ein unterschwelliger Humor.

Philipp von Rosen Galerie, Gertrudenstr. 24–28, »Jonas Maas. Chanala«, bis 20.1., Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 12–17 Uhr