Ausgezeichnet: »G wie Grüne Armee Fraktion« vom nö Theater, Foto: Stefan Rogge

And the Oscar goes to...

In Köln wurden am 2. Dezember die Tanz- und ­Theaterpreise 2023 verliehen

Wenn ein Hauch von Oscar-Verleihung den Mediapark durchzieht, dann hat die SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn zur Verleihung der Kölner Tanz- und Theaterpreise eingeladen.  Insgesamt rund 38.600 Euro Preisgeld wurden an diesem Abend vergeben. Die Anspannung im Publikum lag in der Luft — und wann immer einer der gekürten Namen verlesen wurde, ertönte irgendwo im Saal ein Aufschrei.

Schließlich war nur bei einer der sieben Auszeichnungen, dem Ehrentheaterpreis, der Preisträger vorab bekannt — Dietmar Kobboldt, der für sein langjähriges Engament an der studiobühneköln den Ehrenpreis erhielt. »Kobboldt polarisiert. Gestern, heute und wahrscheinlich auch noch morgen«, so stand es in der Laudatio von Manuel Moser. Kobboldt merkte trocken an, ­heute habe er ausnahmsweise nicht polarisiert.

Nachdem Mitpreisgeber ­Manuel E. Cornely den Gewinner des Kölner Theaterpreises 2023 verkündet hatte, schritten die Preisträger durch den Mittelgang zur Bühne. Der Preis ging an die Produktion »G wie Grüne Armee Fraktion«, eine Koproduktion von nö theater und studiobühneköln und ein dokumentarisch-fiktionales Stück über den Klimaaktivismus. Schauspieler Felix Höfner machte in diesem Zuge gleich den Vorschlag, der Gewinner solle die Möglichkeit bekommen, das Stück auch im Schauspielhaus zu zeigen.

Der Kurt-Hackenberg-Preis wird vom Verein der Freien Volksbühne Köln e. V. vergeben und ging an die Produktion »Das große Heft. Nach Ágota Kristóf«. Das Preisgeld des Tanztheaterpreises von 10.000 Euro wurde zum ­ersten Mal durch eine Crowdfunding-Aktion erwirtschaftet und ging an die Produktion »What is left« vom Overhead Project. Die Produktion »WASIHRWOLLT« in einer Bearbeitung und Inszenierung von Manuel Moser wurde mit dem Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis ausgezeichnet. Der Gewinner des Darsteller*­innenpreises ist Tomasso Tessitori, der für seine Darstellungen in ­diversen Kölner Produktionen ­geehrt wurde.

Zum 25. Mal wurde der von der Theatergemeinde Köln aus­gelobte Nachwuchspreis »Puck« verliehen — Grund genug für die erste Gewinnerin von 1999, Annette Frier, sich mit einer Videobotschaft von der stürmischen Ostsee zu melden. Das Preisgeld von 2.500 Euro erhielt Victor ­Maria Diderich. Der Puck des ­Jahres 2012, Aischa-Lina Löbbert, moderierte zusammen mit Irene Schwarz die Veranstaltung.